WWF: Nur eine echte Kreislaufwirtschaft ist die Lösung

Berlin, 30.04.2024: Bereits an diesem Donnerstag hat Deutschland seine für dieses Jahr verfügbaren natürlichen Ressourcen aufgebraucht: Den sogenannten Earth Overshoot Day (Welterschöpfungstag) erreicht Deutschland damit in diesem Jahr bereits zwei Tage früher als im Vorjahr.  

Dazu kommentiert Rebecca Tauer, Programmleiterin Circular Economy beim WWF Deutschland:  

"Unser Hunger nach Ressourcen scheint unersättlich. Mit dem nationalen Earth Overshoot Day haben wir in Deutschland noch früher als im vergangenen Jahr alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die unser Planet innerhalb eines Jahres erneuern kann. Das bedeutet, dass Deutschland in einem Jahr etwa das Dreifache dessen verbraucht, was das Ökosystem bereitstellen kann. Deutschland muss seinen Beitrag leisten, um zu verhindern, dass wir auf Kosten von Klima, Arten und Ökosystemen in immer stärkerem Maße über unsere Verhältnisse leben. 

Nur die Circular Economy bringt uns aus dieser Sackgasse wieder heraus: Jede Ressource, die wir im Kreislauf erhalten, verringert unsere Abhängigkeit und macht uns widerstandsfähiger. Eine echte Kreislaufwirtschaft ist die Lösung, denn sie schont Ressourcen, stärkt die Wirtschaft und sichert unsere Zukunft innerhalb der planetaren Grenzen. 

Dazu braucht Deutschland endlich verbindliche Ressourcenschutzziele. Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie der Bundesregierung muss der erste Aufschlag für ein Ressourcenschutzgesetz analog zum deutschen Klimaschutzgesetz sein. Dieses sollte klare Zielwerte enthalten, wie etwa sieben Tonnen Rohstoffkonsum pro Kopf und Jahr bis 2045 und eine Verdoppelung der zirkulären Materialnutzungsrate auf 25 Prozent bis zum Jahr 2030.“ 

Hintergrund: 

Wie eine umfassende Circular Economy aufgebaut werden kann und welche Vorteile sie bringt, haben der WWF, Öko-Institut, Fraunhofer ISI und die FU Berlin in einer gemeinsamen Studie erarbeitet. Das „Modell Deutschland Circular Economy“ zeigt und bewertet eine umfassende Circular Economy bis 2045 für Deutschland, sowie die nötigen Politikinstrumente für ihre Umsetzung: Webseite  

Kontakt

Jelena Admoni

Pressesprecherin für Unternehmenskooperationen