Aller guten Dinge sind vier

WWF sieht für neue Regierung im Klimaschutz und in der Landwirtschaft großen Handlungsbedarf

Der Kohleausstieg muss Thema in der vierten Amtszeit von Bundeskanzlerin Merkel werden. © Laurin Schmid / WWF
Der Kohleausstieg muss Thema in der vierten Amtszeit von Bundeskanzlerin Merkel werden. © Laurin Schmid / WWF

Der WWF gratuliert Kanzlerin Angela Merkel zur vierten Amtszeit. Die Umweltschutzorganisation fügt ihren Glückwünschen einen Aufgabenkatalog für die kommende Legislaturperiode hinzu. „Nach Monaten des Stillstands darf die neue Regierung keine weitere Zeit verlieren. Es gilt jetzt, die drängendsten Probleme zügig anzugehen, Klimaschutz und bessere Landwirtschaft gehören mit ganz oben auf die Agenda“, sagt Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland. Die Umweltschutzorganisation kündigt an, die Arbeit der neuen Regierung mit Studien und Politikempfehlungen weiterhin kritisch-konstruktiv zu begleiten.

 

„Deutschland braucht eine Klimakanzlerin. Das heißt vor allem: Angela Merkel muss in dieser Legislaturperiode entschieden mit dem Kohleausstieg beginnen. Denn Deutschlands CO2-Ausstoß ist seit 2009 nicht gesunken und die Klimaziele für 2020 werden mit den bisherigen beschlossenen Maßnahmen drastisch verfehlt. Die Kohlekommission muss zügig eingesetzt werden und braucht den klaren Auftrag, die internationalen und nationalen Klimaziele zu erreichen.  Der dafür notwendige Strukturwandel muss ökonomisch effizient und sozial verträglich gestaltet werden“, unterstreicht Brandes. Klimaziele einfach aufzugeben ist keine Lösung, für mehr Verbindlichkeit und Planungssicherheit braucht es dringend das angekündigte Klimaschutzgesetz – und zwar über das Jahr 2030 hinaus.

 

Im Themenfeld Landwirtschaft sieht der WWF eine weitere Großbaustelle. „Auf Deutschlands Äckern ist Nachhaltigkeit zu oft ein Fremdwort und auch in der europäischen Politik ist die Bundesregierung oft genug Bremser. Nur mit einer belastbaren nationalen Strategie kann der Pestizideinsatz flächendeckend gesenkt werden“, so Brandes. Außerdem sei eine Reform der Subventionspolitik unerlässlich: „Wasser, Böden und Artenvielfalt und damit auch die Landwirte und Bürger leiden unter der Intensivierung der Landwirtschaft. Die biologische Vielfalt ist beständig auf dem absteigenden Ast, mehr und mehr bekannte Feld-, Wald- und Wiesenarten sterben aus. Doch Agrarsubventionen fließen ohne eine relevante Bindung an Umweltziele an ihre Empfänger. Hier müssen wir dringend einen Schlussstrich ziehen. Wir fordern EU-weit klare Ziele zum Schutz der Natur in der Landwirtschaft und ein Ende der unqualifizierten flächenbezogenen Subventionen. Für letzteres muss Deutschland zum Motor werden.“

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WWF Presse-Team