Neue Orang-Utan-Art entdeckt
Wissenschaftler bestätigen: Isolierte Orang-Utan-Population in Indonesien ist eigenständige Art
Berlin: Aus zwei mach drei: Im Norden der indonesischen Insel Sumatra haben Wissenschaftler eine neue Orang-Utan-Art entdeckt. Die neue Spezies, die nach ihrer Heimatregion auf den Namen Tapanuli-Orang-Utan (Pongo tapanuliensis) getauft wurde, gilt mit nur 800 Individuen nun als die seltenste Menschenaffen-Art der Welt. Bislang ging man davon aus, dass es mit dem Sumatra-Orang-Utan und dem Borneo-Orang-Utan lediglich zwei unterschiedliche Arten gibt. Nach jahrelanger Arbeit fanden Forscher jedoch heraus, dass sich die isoliert lebende Gruppe auf Sumatra deutlich von den übrigen Tieren unterscheidet, insbesondere durch eine andere Schädelform.
„Die Entdeckung eines neuen Menschenaffen ist eine Sensation und zeigt, dass die Urwälder der Welt noch immer viele Überraschungen parat haben. Kaum entdeckt ist die neue Art mit nur 800 Individuen leider schon akut bedroht. Neben Goldabbau, illegaler Entwaldung und Wilderei stellt ein geplantes Dammbauprojekt die größte Bedrohung für sie dar. Der Tapanuli-Orang-Utan lebt im Batang-Toru-Wald auf einer Fläche von nur 1.100 Quadratkilometern. Genau dort soll ein Damm für ein Wasserkraftwerk errichtet werden. Das müssen wir unbedingt verhindern“, sagt Susanne Gotthardt, Indonesien-Referentin beim WWF Deutschland.