Stiftungen aus aller Welt initiieren G20-Plattform für Klimaschutz und Nachhaltigkeit
„Brücke zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft“
Mehr als 30 Stiftungen aus acht Ländern haben sich zu einer einzigartigen Allianz für mehr Klimaschutz und eine globale Energiewende zusammengeschlossen. Das teilten sie heute anlässlich des Deutschen Stiftungstags in Osnabrück mit. Die so genannte Foundations-Plattform (F20) versteht sich als Brücke zwischen den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20), der Privat- und Finanzwirtschaft und Zivilgesellschaft. Ziel der Stiftungsplattform ist, die Umsetzung der Agenda 2030, Klimaschutzprojekte und den Ausbau von Erneuerbaren Energien voranzubringen sowie die starke Rolle von zivilgesellschaftlichen Organisationen dabei zu betonen. Zusammengezählt haben die Stiftungen ein Kapital von einem zweistelligen Milliarden Betrag (US Dollar).
Zu den Unterstützern der Plattform gehören unter anderem die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Stiftung Mercator, die Michael-Otto-Stiftung, die European Climate Foundation, die Stiftung 2°, der World Wide Fund For Nature (WWF), der Rockefeller Brothers Fund (USA), die Shakti Foundation (Indien), CTeam (China) oder die Avina-Foundation aus Südamerika.
„Die globale Transformation, auf die sich Staaten weltweit im Paris-Abkommen geeinigt haben, fordert alle gesellschaftlichen Bereiche. Auch Stiftungen sind gefragt: als Geldgeber und Brücke zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft“, sagte Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zukunftsfähigkeit, und ein Sprecher der Initiative.
Prof. Dr. Werner Wahmhoff, Leiter des Arbeitskreises Umwelt beim Bundesverband Deutscher Stiftungen sowie stellvertretender Generalsekretär der DBU: „Wir haben als Stiftungen die Möglichkeit als Impulsgeber mitzuwirken und wollen durch eigenes Handeln sowie durch Themen- und Schwerpunktsetzung Vorbild für andere sein sowie Orientierung und Motivation geben. Das können wir erreichen, wenn wir im Netzwerk mitwirken und die Richtung vorgeben zu einem ambitionierteren Handeln vieler gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und letztlich politischer Akteure, wenn es zum Beispiel um Dekarbonisierung und die Umsetzung der internationalen Nachhaltigkeitsziele (SDG) innerhalb planetarer Grenzen geht.“
Dr. Lars Grotewold, Leiter des Bereichs Klimawandel bei der Stiftung Mercator: „Es geht nicht mehr darum „Ob“, sondern „Wie“ die globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 auf Grundlage des Pariser Klimaabkommens und der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen erreicht werden können. Dazu brauchen die Staaten ambitionierte Dekarbonisierungsstrategien mit klaren Zielen und Umsetzungsplänen. Die G20-Staaten als Verursacher von drei Vierteln der globalen Treibhausgasemissionen müssen in enger Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft voranschreiten.“
Stefan Schurig, Vorstandsmitglied der Stiftung World Future Council: „Nur wenn die Regierungen und die Zivilbevölkerung an einem Strang ziehen, können wir in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Soziales nachhaltig etwas verändern – und so dem Ziel einer globalen Energiewende ein Stück näher kommen.“
Am 4. Juli 2017 – drei Tage vor dem eigentlichen G20-Gipfel – wird im Hamburger Rathaus die zentrale Veranstaltung der Stiftungsplattform stattfinden. Geladen sind rund 600 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und Politik. Die Bundeskanzlerin ist zu der Veranstaltung eingeladen. Es sprechen darüber hinaus der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz, der britische Ökonom Sir Nicholas Stern, die Soziologin Auma Obama, der Autor und frühere Berater der US-Regierung, Amory B. Lovins sowie der chinesische Unternehmer Wang Shi.
Die F20-Konferenz in Hamburg ist der Startschuss für eine langfristige Kooperation. Den Stiftungen geht es darum, den G20-Prozess über Hamburg hinaus kontinuierlich zu begleiten, weitere Stiftungen können sich jederzeit anschließen. Die Namensgebung (F20) ist angelehnt an die offiziellen G20-Dialogprozesse.