Dieser Gipfel ist der Gipfel

WWF fordert Neuausrichtung der Verkehrspolitik

CO2 und Stickoxid - Autos müssen endlich sauberer werden © iStock/Getty Images
CO2 und Stickoxid - Autos müssen endlich sauberer werden © iStock/Getty Images

Zum Diesel-Gipfel in Berlin sagt Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland:

 

„Im Verkehrssektor hat die Politik komplett versagt. Dabei ist seit Jahren bekannt, wie brenzlig die Lage ist. Ökologische Interessen sind langfristig auch die ökonomisch richtigen, aber die Regierung setzt immer noch auf das falsche Pferd. Wenn sie sich weiterhin einseitig als Dienstleister der deutschen Autoindustrie versteht, lassen sich weder die Treibhausgase, die im Verkehrssektor heute sogar höher liegen als 1990, noch die Feinstaubwerte, die in vielen Städten durch die Decke gehen, deutlich senken. Die freiwillige Nachrüstung von Software ist keine adäquate Antwort auf das Totalversagen der vergangenen Jahre.

 

Das ist bloße Flickschusterei. Wir brauchen endlich eine Neuausrichtung der Verkehrspolitik. Die Hersteller dürfen nicht länger vor Innovationsdruck geschützt werden. Und der notwendige Wandel hin zur E-Mobilität darf nicht über Kaufprämien auf die Steuerzahler abgewälzt werden. Hier muss die Bundesregierung endlich für eine flächendeckende Infrastruktur für E-Autos sorgen.

 

Fakt ist: Die deutsche Autoindustrie riskiert mit ihrer Innovationsarmut unsere Gesundheit, wirtschaftliche Stabilität und die deutschen Klimaziele. Sie setzt mit Benzinern und Diesel-Fahrzeugen weiter auf überholte Technologien. In der Elektromobilität sind längst andere Länder führend, die ‚Automobilnation‘ Deutschland fährt ihnen hinterher.

 

Das sollte Grund genug sein, um offene Diskussionen über Quoten für Elektroautos bis hin zu Verboten für Verbrennungsmotoren zu führen. Die Autoindustrie als Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft muss sich endlich zukunftsfähig machen, statt gegen richtige und dringend notwendige Fortschritte zu mauern.“

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WWF Presse-Team