Nashorn im Fadenkreuz

Südafrikanisches Gericht kippt Handelsverbot für Nashorn-Horn / WWF befürchtet Schlupflöcher für Wildereimafia

Nashorn der aktuellen Kampagne © Arco Images
Nashorn der aktuellen Kampagne © Arco Images

Berlin: Das südafrikanische Verfassungsgericht hat das Moratorium des nationalen Handels mit Nashorn-Horn aus formalen Gründen gekippt. Die Regierung des Landes arbeitet nach eigenen Angaben bereits an einer Regelung, die den Kauf und Verkauf in Zukunft ermöglicht. Auch eine Legalisierung des Exports ist im Gespräch. Ein kommerzieller Handel auf internationalem Niveau bleibt weiterhin durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen verboten. Der WWF befürchtet, dass der legale Export Schlupflöcher für den illegalen Handel nach Asien schafft und eine Strafverfolgung erheblich erschwert. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass allein in 2016 1.054 Nashörner in Südafrika gewildert wurden. Der Gesamtbestand des Landes beläuft sich auf rund 20.000 Tiere.

 

„Die Entscheidung ist ein schwerer Rückschlag für den Schutz der Nashörner und wird die Bekämpfung der Wilderei und des illegalen Handels erheblich erschweren“, kritisiert Katharina Trump, Referentin für Wildtierkriminalität beim WWF Deutschland. Das Urteil geht zurück auf die Klage zweier Farmbesitzer, die ihre Bestände an Nashorn-Horn verkaufen möchten. Die Befürworter argumentieren, dass ein freier nationaler Handel den Schutz der Tiere unterstützen könne.

 

Das lässt Katharina Trump nicht gelten: „Die Argumentation der Befürworter des legalen Handels ist fadenscheinig. In Südafrika existiert quasi kein Markt für Nashorn-Horn. Die Nachfrage kommt aus Asien. Durch die Möglichkeit legaler Exporte wird es für den Staat erheblich schwerer, den illegalen Handel zu unterbinden. Ähnliche Probleme kennen wir aus dem Handel mit Elfenbein.“

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WWF Presse-Team