Palmöl: Trübe Geschäfte zu Lasten des Waldes

WWF kritisiert intransparente Lieferketten von Palmölproduzenten

Palmoelanbau Indonesien © James Morgan / WWF
Palmölanbau Indonesien © James Morgan / WWF

Berlin – Der Anbau von Palmöl ist eine zentrale Ursache für die Abholzung der indonesischen Regenwälder. Trotz vollmundiger Ankündigungen der großen Palmölproduzenten stammt nach wie vor ein Teil des Rohstoffs aus illegalen Quellen. Kaum ein europäisches Unternehmen kann glaubwürdig garantieren, dass keine Früchte von illegal angelegten Plantagen in den Mühlen verarbeitet wurden. Zu diesem Ergebnis kommt ein jetzt vorgelegter Report der Organisation „Eyes on the Forest“, ein Bündnis von WWF und anderen indonesischen Umweltorganisationen.

 

„Die Unternehmen müssen sicherstellen, dass sich die Herkunft des Öls über die gesamte Lieferkette bis zur Plantage nachverfolgen lässt“, fordert Jenny Walther-Thoß vom WWF Deutschland. Nur so lasse sich Transparenz herstellen und gewährleisten, dass keine illegalen Palmölfrüchte, für deren Anbau Tropenwald geopfert wurde, verarbeitet werden. Inzwischen gebe es zwar eine wachsende Zahl von Plantagen, die nach den Mindestkriterien des Runden Tisches für Nachhaltiges Palmöl (RSPO) arbeiten, aber in den Ölmühlen würden die Rohstoffe vermischt. Defacto sei oft völlig unklar, woher die Früchte stammen. „Auf diese Weise wird illegales Öl quasi gewaschen und legal vermarktet. Ein unhaltbarer Zustand!“, so Jenny Walther-Thoß.

 

Der WWF fordert von den Produzenten, umgehend eine transparente Lieferkette aufzubauen Hier sei insbesondere der RSPO gefordert. Der WWF fordert schon seit 2013, dass in RSPO zertifizierten Mühlen nur Palmölfrüchte aus legalen Quellen verarbeitet werden dürfen, egal ob diese von zertifizierten oder nicht zertifizierten Plantagen kommen. Nur so könne garantiert werden, dass wo RSPO drauf stehe auch wirklich nachhaltig angebautes Öl drin sei.

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WWF Presse-Team