Meeresschutz am Südpol gescheitert

WWF: „Letzter Ozean bleibt verwundbar und ungeschützt“

Die Ausweisung riesiger Meeresschutzgebiete im Südpolarmeer ist erneut gescheitert. Die Jahreskonferenz der zuständigen internationalen  Kommission zur Erhaltung lebender Meeresressourcen (CCAMLR) im australischen Hobart endete, ohne dass besonders empfindliche und wertvolle Regionen des eisigen Meeres dauerhaft unter Naturschutz gestellt wurden.

„Es ist ein schweres Versäumnis, die letzten weitgehend unberührten Meere des Planeten nicht zu schützen. Der antarktische Ozean beheimatet über 10.000 Arten und ist extrem verwundbar durch Fischerei, Schifffahrt und Klimawandel“, kritisiert Tim Packeiser, Antarktis-Experte des WWF, die fehlenden Resultate. Die beiden vorgeschlagenen Meeresschutzgebiete von 1.32 Millionen  km2 im Ross Meer sowie  1.2 Million km2  den Gewässern der Ost-Antarktis scheiterten am Widerstand aus China und Russland. 24 Nationen und die EU sind in der zuständigen Kommission stimmberechtigt und müssen eine einstimmige Entscheidung fällen. „Die widerholte Unfähigkeit Einigung zu erzielen, wirft die Frage auf, ob die CCAMLR-Kommission ihren vorgeschriebenen Schutzauftrag angemessen ausfüllen kann solange Konsenszwang besteht “, so Packeiser.

 

Der Ozean um die Antarktis umfasst die am wenigsten berührten Meere der Erde. Das Südpolarmeer bedeckt etwa zehn Prozent der Weltmeeresfläche und gehört zu den produktivsten Meeren unseres Planeten. Das massenhafte Krill-Vorkommen ist Nahrungsgrundlage für verschiedene Robben- und Walarten wie Blau-, Finn- und Buckelwale sowie 120 Fischarten. Fünf Arten von Pinguinen leben hier und 18 der 20 bekannten Albatrossarten halten sich zumindest zeitweise hier auf. Wissenschaftlern liefert das Südpolarmeer wichtige Informationen über die Erdgeschichte, den Klimawandel sowie die globale Verschmutzung.

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