Sachsen im Elch-Test
„Elch-Einwanderungsland“: WWF fordert Managementpläne
Insbesondere die ostdeutschen Bundesländer sind nach WWF-Informationen Elch-Einwanderungsland. „Ein Elch in einem Dresdner Bürogebäude ist sicherlich auch zukünftig nicht an der Tagesordnung, aber Sachsen muss sich auf die Rückkehr der großen Hirsche vorbereiten“, fordert Dr. Janosch Arnold, Referent Großsäuger beim WWF Deutschland. Die einst hierzulande ausgerottete Tierart sei von sich aus zurückgekehrt und wieder heimisch geworden. In Brandenburg gibt es demnach bereits ein kleines, Standort-treues Vorkommen.
In einem Positionspapier warnt der WWF daher vor möglichen Konflikten. Diesen könne nur mit entsprechenden Managementplänen begegnet werden. Bisher habe einzig Brandenburg diese entscheidende Hürde genommen. Und in Bayern gibt es zumindest einen rudimentären Elchplan, der Grundlagen zum Umgang mit den Tieren regeln soll. Ansonsten hätten die Bundesländer offenbar aus der Rückkehr der Wölfe oder dem Drama um Braunbär Bruno nichts gelernt.
„Themen wie Monitoring, Wildschäden und Gefährdung für den Straßenverkehr müssen jetzt endlich öffentlich diskutiert und thematisiert werden. Es braucht wirkungsvolle Managementpläne, bevor sich Elch-Vorkommen dauerhaft etabliert haben“, fordert Arnold. „Für die meisten Deutschen ist der Elch eine relativ unbekannte Tierart. Daher muss man die Bevölkerung informieren und mitnehmen.“.
Aus Skandinavien sei bekannt, dass Elche nicht gut mit Straßenverkehr zurechtkommen. Auch in Deutschland sind bereits Tiere überfahren worden. Um die Risiken für Mensch (und Elch) zu minimieren ist es nach WWF-Ansicht entscheidend, vorausschauend Korridore für Großsäuger einzurichten und an der Unfallvermeidung zu arbeiten.