In Malaysia ist es dem WWF mit Naturfotograf Emmanuel Rondeau gelungen, Fotos von einem der letzten dort lebenden Tiger aufzunehmen. Die seltenen Bilder sind mithilfe stationärer Kameras entstanden. Die Zahl der Tiger sank in Malaysia auf weniger als 150 Tiere im Jahr 2022. 1950 wurde die Population der Tiger in Malaysia noch auf 3000 Tiere geschätzt. Gründe dafür sind der Verlust an Lebensraum, ein Rückgang der Beutepopulationen, Wilderei und der damit verbundene illegale Handel mit Tigerteilen. Die malaysische Regierung, indigene Gruppen und der WWF versuchen, die letzten Tiger zu retten.
Markus Radday, Tigerexperte beim WWF Deutschland, sagt: „Der Rückgang der Tigerpopulation in Südost-Asien ist ein ungelöstes Dauerproblem. Wilderei und illegaler Handel gefährden ihren Bestand nicht nur in Malaysia. Fotos der Tiere in ihrem Lebensraum einfangen zu können, ist besonders in diesem Teil ihres Verbreitungsgebietes ein seltenes Ereignis. Es gibt uns Hoffnung, dass die Bemühungen zum Schutz der Tiger nicht umsonst sind.”
Naturfotograf Emmanuel Rondeau hatte über fünf Monate mehrere Kameras im Lebensraum der Tiger im Belum-Temengor Waldgebiet im Norden der Halbinsel angebracht. Möglich gemacht wurde das Projekt durch lokale Unterstützerteams und den WWF Malaysia. Gemeinsam identifizierten sie geeignete Orte für die Kameras, führten Feldeinsätze durch und hielten die Kameras in Stand.
Emmanuel Rondeau, Naturfotograf: „Um diese Aufnahmen zu erhalten, mussten wir monatelange Vorbereitungen und Feldeinsätze auf uns nehmen. Wir wussten, dass es aufgrund der geringen Anzahl an Tigern in der Region und den Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, schwierig werden würde. Wir wussten aber auch, wie wichtig unsere Aufgabe ist. Die Bilder sind ein Symbol für eine neue Hoffnung.“
Eine der größten Gefahren für die Tiger in Malaysia sind Schlingen, die von Wilderern für den illegalen Fang verschiedener Wildtiere genutzt werden. Seit 2018 sind inzwischen 22 einheimische Unterstützerteams in Partnerschaft mit dem WWF Malaysia im Einsatz. Ihnen ist es gelungen, die Nutzung der Schlingen in dem Gebiet um 98 Prozent zu verringern. Auch von Seiten der Regierung gab es Maßnahmen, um die Gefahren für die Tiger zu begrenzen. Eine nationale Tiger- Einsatzgruppe wurde gegründet und die einheimischen Patrouillenteams bekommen zunehmend mehr Finanzierung.