"Und auch wenn einige Länder bereits Treibhausgasreduktionen erreichen, mangelt es vielerorts noch immer am politischen Willen oder den nötigen Ressourcen, der Klimakrise entschlossen entgegenzutreten und eine Klimakatastrophe zu verhindern. Der Bericht zeigt deutlich: Es ist geboten und jede Mühe wert, die globale Erhitzung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen”, betont Raddatz. “Klar ist, dass bei den Schäden für Menschen und Ökosysteme, die wir bereits heute sehen und die in Zukunft zu erwarten sind, jedes Zehntelgrad zählt.”
Der WWF fordert, dass Deutschland international bis 2025 die zugesagte Klimafinanzierung in Höhe von jährlich sechs Milliarden Euro bereitstellen und auf acht Milliarden Euro erhöhen muss, um Länder des Globalen Südens bei ihren Bemühungen zu unterstützen.
Auch in Deutschland selbst müssen die Klimaschutzbemühungen deutlich schneller vorangetrieben werden. „Dieser Sommer muss zum Sommer der Umsetzung werden“, fordert Raddatz. „Dazu zählt, das längst überfällige Klimaschutzsofortprogramm endlich zu verabschieden, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen und den Ausstieg aus fossilen Energien konsequent zu vollziehen. Insbesondere der Verkehrs- und der Gebäudesektor, in denen Deutschland seine Klimaziele weiterhin nicht erfüllt, müssen nun endlich auf Klimakurs gebracht werden. Dies ist ein klarer Auftrag an Bundeskanzler Olaf Scholz, die Blockaden beim Ende der Woche tagenden Koalitionsausschuss zu beenden und die vereinbarten Maßnahmen jetzt voranzubringen.“
Der IPCC-Bericht zeigt auch, dass die Natur in den vergangenen zehn Jahren 54 Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen absorbiert und dadurch die Erderhitzung verlangsamt hat. „Die Natur ist unsere Verbündete bei der Bewältigung der Klimakrise“, erklärt Raddatz. „Doch weil Ökosysteme durch die Klimakrise gefährdet werden, drohen wir diese Verbündete zu verlieren.“
Ein jüngst vom WWF vorgestellter Bericht beschreibt aufbauend auf der Arbeit des IPCC die miteinander verflochtenen Notlagen, die durch die vom Menschen verursachte Klimakrise und den Verlust der biologischen Vielfalt entstanden sind und das Wohlergehen heutiger und künftiger Generationen bedrohen. Er zeigt auf, wie wir die Natur besser in unsere Bemühungen für Klimaschutz und Anpassung einbeziehen können.