WWF zum Ausgang der 44. Konferenz zum Antarktisvertrag (ATMC) in Berlin

Berlin, 02. 06. 22: Heute ging in Berlin die Antarktis-Konferenz zu Ende. Laut WWF wurde dabei eine wichtige Gelegenheit verpasst, die zunehmend von den Auswirkungen der Klimakrise bedrohte Tierwelt der Antarktis besser zu schützen. Sowohl ein umfassender Aktionsplan zum Klimawandel als auch ein Vorschlag, den Kaiserpinguin als besonders geschützte Art auszuweisen, wurden nicht angenommen.

 Emily Grilly, WWF-Expertin für den Schutz der Antarktis kommentiert:

„Dass der Kaiserpinguin nicht als besonders geschützte Art ausgewiesen wurde, ist eine Enttäuschung, die stark im Widerspruch steht zu den wissenschaftlichen Empfehlungen und der überwältigenden Unterstützung am Verhandlungstisch. Diese ikonische Art ist mit der vollen Realität der Klimakrise bereits konfrontiert und zunehmend durch Lebensraumverlust und menschliche Aktivitäten gefährdet. Bei den derzeitigen CO2-Emissionen drohen zwischen 80 und 100 Prozent aller bekannten Kaiserpinguin-Kolonien bis 2100 nahezu auszusterben. Die Tierwelt der Antarktis ist jedoch auf einen ruhigen und sicheren Zufluchtsort angewiesen, um sich gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen“.

Der WWF fordert alle Länder, die dem Antarktisvertrag beigetreten sind, auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen und im Geiste der Zusammenarbeit zu handeln, um die Arten der Antarktis durch die Umsetzung eines verstärkten Schutzes für gefährdete Arten und Lebensräume zu schützen. Der Antarktisvertrag wurde 1959 unterzeichnet - ein einzigartiges und weltweit bedeutendes System der internationalen Governance, das den Kontinent als eine Region festlegt, die ausschließlich dem Frieden und der Wissenschaft dient. An den Diskussionen in Berlin nahmen Delegationen aus 54 Ländern teil.

Kontakt

Britta König

Pressesprecherin, Hamburg

  • Nourages Naturreservat im Nebel © Emmanuel Rondeau / WWF Frankreich Wälder - Schatzkammern des Lebens

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