Weniger Kohle für Kohle
Norwegischer Staatsfonds wendet sich von Kohle ab
Das norwegische Parlament hat am Mittwoch beschlossen, bei seinem Staatsfonds die Ausschlusskriterien mit Blick auf Kohleinvestitionen zu verschärfen. Demnach sollen keine Gelder mehr in Unternehmen fließen, die mehr als 10.000 MW Kapazität an Kohle betreiben – ausgenommen, das Unternehmen hat bereits Reduktionspläne. Von der neuen Regelung könnte auch der deutsche Energieversorger RWE betroffen sein. Der norwegische Pensionsfonds ist Europas größter Staatsfonds, die Entscheidung könnte demnach Auswirkungen auf die internationalen Märkte haben. Dazu sagt Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance beim WWF Deutschland:
„Die Luft für Geschäftsmodelle auf Kohlebasis wird durch die Entscheidung aus Norwegen dünner. Es ist ein sinnvoller Schritt, statt auf pures Divestment auf eine Prüfung der Transformationsstrategie zu setzen, denn abschalten ist nicht umbauen. So wird auch ein wichtiges Signal an den Finanzmarkt gesendet, der genau diese Prüfung bislang noch nicht systematisch integriert. Positiv ist auch zu bewerten, dass der Fonds nun erstmals direkt in erneuerbare Anlagen investieren darf. Doch es muss sichergestellt werden, dass damit auch der Ausbau forciert wird, denn derzeit herrscht noch ein Ungleichgewicht zwischen Projektangeboten und Investorennachfrage: Damit das größer werdende Kapital auch entsprechende Projekte finden kann, braucht es deutlich mehr Erneuerbare. Zumindest erhöht sich so der Druck auf die Politik, den Ausbau von sauberer Energie aus Wind und Sonne voranzutreiben.“