Es drohen magere Jahre

Landesagrarminister tagen in Brüssel/ WWF: Aktuelle Agrarpolitik gefährdet zukunftsfähige Landwirtschaft

Bei der Sondersitzung der Landesagrarminister in Brüssel mit EU-Kommissaren Phil Hogan und Günther Oettinger wird die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik diskutiert. Dazu sagt Jörg-Andreas Krüger, Direktor Ökologischer Fußabdruck beim WWF Deutschland: „Der Schutz der Natur und des Klimas, sowie die nachhaltige Nutzung von Boden und Wasser sind Grundpfeiler einer zukunftsfähigen Landwirtschaft. Die derzeitige Agrarpolitik bringt diese Pfeiler ins Wanken. Wir müssen die Landwirtschaft wieder mit der Natur in Einklang bringen. Ansonsten laufen wir Gefahr, dass Ernteverluste, wie sie aktuell von der Trockenheit in Deutschland verursacht werden, nur ein Vorgeschmack auf zukünftige Miseren sind. Die deutschen Agrarminister können dafür sorgen, dass umweltschonend arbeitende Landwirte endlich gerecht entlohnt werden. Bisher wurden ausgerechnet diese Pioniere an den Katzentisch der Agrarpolitik verbannt.“

 

Nach WWF-Einschätzung reicht der aktuelle EU-Vorschlag für die Agrarpolitik nach 2020 in vielen Bereichen nicht aus für die dringend notwendige Transformation in Richtung Nachhaltigkeit. Trotzdem finden sich darin positive Impulse. Diese müssten künftig von der Bundes- und Landespolitik konsequent aufgegriffen und umgesetzt werden. „Die sogenannten Eco-Schemes sind von der Kommission verpflichtend vorgeschlagen, um umweltrelevante Programme zu fördern. Die Landesminister müssen diese nun mit ausreichend Geldern  aus der sogenannten ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik ausstatten. Dies wird besonders wichtig, weil eine deutliche Kürzung der bisherigen Agrarumweltprogramme in der zweiten Säule der Agrarpolitik droht.“

 

Als „ernüchternd“ bewertet Krüger die ablehnenden Signale zu den Strategieplänen, mit denen die Mitgliedsländer zeigen sollen, wie sie mit insgesamt 54 Milliarden Euro an Agrarsubventionen die Ziele aus dem EU-Agrarprogramm erreichen wollen. „Jedes Unternehmen muss einen Businessplan vorlegen, um Gelder von der Bank zu bekommen. Nichts anderes sind die Strategiepläne. Die Agrarpolitik braucht dringend Businesspläne für den Natur- und Klimaschutz und die Zukunft der Landwirtschaft. Diese Chance müssen wir jetzt nutzen.“

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