Deutschland ist Braunkohleweltmeister

Vor der zweiten Sitzung der Kohlekommission: WWF legt Kurzgutachten zur Braunkohlewirtschaft vor

Deutschland fördert mehr schmutzige Braunkohle als jedes andere Land der Welt © ThinkstockPhotos
Deutschland fördert mehr schmutzige Braunkohle als jedes andere Land der Welt © ThinkstockPhotos

Allein mit der Ausbeute aller bereits freigegebenen Braunkohlereserven würde Deutschland sein CO2-Budget für den gesamten Energiesektor ausschöpfen. Das geht aus einem Kurzgutachten hervor, dass der WWF vor der zweiten Sitzung der Kohlekommission an diesem Freitag vorgelegt hat. Demnach würde Deutschland die Atmosphäre um zusätzlich rund 3,84 Milliarden Tonnen CO2 belasten, wenn es die freigegebenen Reserven aufbrauchen würde. Dabei darf der Energiesektor in Deutschland – inklusive Steinkohle, Erdgas und Erdöl - <link https: www.wwf.de januar der-strom-der-zukunft>nur noch 2 bis 4 Milliarden Tonnen CO2 ausstoßen, wenn die Pariser Klimaziele fair auf die Länder und Sektoren verteilt werden.

 

„Klimaschutz darf auf dem Weg aus der Braunkohle nicht auf der Strecke bleiben. Die Wissenschaft gibt uns eindeutig vor, bis wann wir wie viel CO2 eingespart haben müssen, um noch eine Chance zu haben, die Erderhitzung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen“, sagt Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland.

 

Der Bundesrepublik kommt dabei eine herausragende Rolle zu: „Deutschland ist Braunkohleweltmeister. Kein anderes Land der Welt fördert mehr Braunkohle als wir. Dabei ist Braunkohle der schmutzigste Energieträger mit dem höchsten CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde“, so Schäfer. Deutschland liegt mit 171,5 Millionen Tonnen Braunkohle vor China (140 Mio. t.), Russland (73,7 Mio. t.), den USA (66,2 Mio. t.) und Polen (60,2 Mio. t.), wie das Gutachten zeigt.

 

„Die Kohlekommission darf über den wichtigen wirtschaftlichen und sozialen Aspekten des Kohleausstiegs in Deutschland den verheerenden Einfluss der Braunkohle auf das Weltklima nicht aus den Augen verlieren. Schüttelt die Bundesrepublik den Negativtitel als Braunkohleweltmeister ab, fördert das nicht nur den Klimaschutz in Deutschland, sondern sendet ein international wichtiges Zeichen: Die schmutzige Kohle ist Energieträger der Vergangenheit, die Zukunft gehört den Erneuerbaren.“

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WWF Presse-Team