Teersand im Tank
WWF zu den EU Verhandlungen über die Klimaauflagen für Teersande / Entscheidung an Ministerrat verwiesen
Brüssel - In Brüssel endete heute eine Abstimmung von Kommission und Mitgliedsstaaten über Klimaauflagen für Kraftstoffe aus Teersanden im Patt. Nach einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission sollen Kraftstoffe aus Teersand einen höheren CO2-Ausgangwert erhalten als Treibstoffe aus konventionellen Ölquellen.
Obwohl der Abbau von Teersanden mit drei bis vierfach höheren CO2-Emissionen zu Buche schlägt als die konventionelle Ölförderung hat sich Deutschland in der Abstimmung enthalten, da sich die zuständigen Ministerien ( BMU und BMWi) nicht einigen konnten. Viviane Raddatz, Verkehrsreferentin des WWF Deutschland kommentiert die Entscheidung:
„Die Enthaltung bei dieser wichtigen Abstimmung ist irrational. Sie spielt den Interessen der Mineralölindustrie, die stark in Teersandabbau investiert hat in die Hände. Deutschland macht sich für wirtschaftliche Interessen des Kyoto-Aussteigers Kanada stark, statt für die Vorreiterrolle der EU beim Klimaschutz Stellung zu beziehen.“
Die Kraftstoffqualitätsrichtlinie soll dafür sorgen, dass Benzin und Diesel in der EU bis 2020 um sechs Prozent geringere Treibhausgasemissionen haben als 2010. Der Umsetzungsvorschlag wird jetzt an den Umweltministerrat überwiesen.