„Stunde der Erde“ als Symbol für mehr Klimaschutz und Demokratie

Berlin, 22.02.2024: Bis zur wohl symbolträchtigsten Aktion für Klimaschutz weltweit ist es nur noch einen Monat: Am 23. März ruft der WWF zur Earth Hour auf. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto „Deine Stunde für die Erde!“. “Der aktuelle Zeitgeist ist angespannt. Krisen, Konflikte und Kriege beschäftigen die Menschen sehr. Wir wollen in diesem Jahr die Earth Hour als Moment füreinander, für unsere Erde nutzen und gemeinsam zeigen: Wir stehen ein für mehr Klimaschutz, für gegenseitigen Respekt, für Demokratie. Wir glauben an ein friedliches Miteinander jetzt und in Zukunft und stellen uns gegen Rechtsruck und die damit einhergehender Leugnung von Klimakatastrophen. Gemeinsam fordern wir eine Politik, die Klimaschutz in die Breite trägt, finanziell fördert und im Staatshaushalt langfristig verankert“, sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland.

Am 23. März um 20.30 Uhr werden zahlreiche Menschen in aller Welt für eine Stunde die Lichter ausschalten. Auch in Deutschland ist das Engagement groß: Rund einen Monat vor der bekannten WWF-Klimaschutzaktion haben schon mehr als 300 Gemeinden ihre Teilnahme zugesagt. Neu ist in diesem Jahr die Einführung der "Hour Bank". Sie zählt jede einzelne Stunde zusammen, die sich Menschen schon vor und während der Earth Hour aktiv für die gemeinsame Sache einsetzen – ob mit Teilnahme an Klima-Kursen der WWF Akademie oder beim nachhaltigen Kochen.

„Wir blicken auf ein Jahr mit Negativrekorden und -schlagzeilen zurück, von Hitze bis Überschwemmungen. Wir blicken aber auch auf das Jahr zurück, in dem die Staatengemeinschaft auf der Klimakonferenz in Dubai den historischen Schritt zur Abkehr von fossilen Energien beschlossen hat, genau wie die Verdreifachung der Erneuerbaren-Kapazitäten weltweit“, so Raddatz.

Der Blick richtet sich nun auf die Bundesregierung, denn Deutschland hinkt beim Erneuerbaren-Zubau hinterher und vor allem beim Aufstellen eines langfristig tragfähigen öffentlichen Haushaltes. Noch immer fließen Gelder in fossile Strukturen, statt die Transformation zu beschleunigen.

„Die Energie- und Wärmewende sind nicht schnell genug, die Verkehrswende wird vom zuständigen Ministerium ausgebremst. Wichtige Gesetze wie das Gebäudeenergiegesetz wurden zerfranst, statt einen klaren Weg zu weisen. Bürger:innen und Unternehmen wollen mehr Klimaschutz. Es braucht nun dafür die nötige politische Klarheit statt Streit und Last-Minute-Richtungswechsel, die letztlich dem Ansehen der Demokratie in Deutschland und Europa schaden. Klimaschutzpolitik muss 2024 endlich die nötige Dynamik entfachen, damit wir die Erderhitzung auf 1,5 Grad begrenzen können“, fordert Raddatz. Noch steuern wir auf eine Erhitzung von rund 3 Grad zu mit verheerenden Konsequenzen für Mensch und Tier.

Der WWF ruft in diesem Jahr zum 18. Mal zur Earth Hour auf. Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt werden in dieser einen Stunde die Lichter ausgeschaltet – an berühmten Bauwerken genauso wie in Büros, Häusern und Wohnungen. Mittlerweile wird die „Stunde der Erde“ auf allen Kontinenten gefeiert. In den vergangenen Jahren haben sich tausende Städte in 192 Ländern beteiligt. Allein in Deutschland haben 2023 579 Städte und Gemeinden teilgenommen. Für 2024 können sich Städte und Unternehmen in den kommenden Wochen weiter anmelden.

 

Kontakt

Lea Vranicar

Pressesprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik / Berlin

  • Die Earth Hour 2024: Licht aus am Brandenburger Tor © Jörg Farys / WWF Earth Hour 2024 – Deine Stunde für die Erde!

    Bei der Earth Hour, der „Stunde der Erde“, setzen Menschen, Städte und Unternehmen ein Zeichen für den Klimaschutz. Weiterlesen...

  • Earth Hour 2019 am Brandenburger Tor in Berlin. © Stephanie Steinkopf / WWF Diese Orte machen mit!

    Hier erfahren Sie, ob ihre Stadt bei der Earth Hour mit dabei ist. Weiterlesen...

  • Windkrafträder © Global Warming Images / WWF Weltweit für mehr Klimaschutz

    Dürren, Überflutungen, Stürme: Immer häufiger und heftiger führt die Klimakrise zu Tod und Verwüstung. Mehr zur WWF-Klimaschutzarbeit