Es sind vor allem die Stoßzähne aus Elfenbein und das Nasenhorn, die als häufig illegales Statussymbol in Teilen Asiens oder illegal in der traditionellen Medizin in Vietnam hoch begehrt sind. Zum anderen benötigen Elefanten und Nashörner besonders große Lebensräume – und kollidieren zwangsläufig immer häufiger mit Menschen, die Wald und Savanne in landwirtschaftliche Flächen oder Plantagen umwandeln. Zumal große Bestände dieser Tiere außerhalb von Schutzgebieten leben.
In den vergangenen drei Jahrzehnten haben sich die Bestände der afrikanischen Nashörner und Elefanten auch dank der Arbeit des WWF wieder deutlich erholt. Doch der aktuell enorme Anstieg der Wilderei gefährdet diese Erfolge. Grund genug für die Umweltstiftung, mit einer weltweiten Kampagne ihre Schutzmaßnahmen nochmals deutlich zu verstärken.
Schutzprogramme des WWF Deutschland
Der WWF Deutschland unterstützt daher seit den sechziger Jahren die Bekämpfung der Wilderei. Seit Anfang der siebziger Jahre wurden auch Projekte zur Bewahrung der letzten Lebensräume immer wichtiger. Heute gibt es vor allem ganzheitliche Schutzprogramme, die unter anderem den Menschen der Region die Möglichkeit bieten, mit lebenden Elefanten als attraktivem Touristenziel Geld zu verdienen.
Allein seit 1995 hat der WWF bei über 60 Projekten zum Schutz des Afrikanischen Elefanten geholfen – zur Unterhaltung von Reservaten und Nationalparks, für das Schutzgebiet-Management, für Ausbildung und Finanzierung von Wildhütern und Anti-Wilderer-Einheiten, zur Zählung und Überwachung der Elefantenbestände, Entschädigung der lokalen Bevölkerung für durch Elefanten zerstörte Felder sowie zur Unterstützung bei der Eindämmung des Handels mit Elefantenprodukten. Der Gesamtbestand der Elefanten stabilisierte sich auf derzeit etwa 420.000 bis 660.000 Tiere in 37 Ländern.
Nashörner in Afrika waren nahezu ausgerottet
Spitzmaul- und Breitmaulnashorn waren Anfang der sechziger Jahre in Afrika fast ausgerottet und wurden mit Hilfe des WWF gerettet. Der Bestand an Spitzmaulnashörnern stieg wieder von 2.500 Tieren (1997) auf mehr als 4.000 Tiere (2012). Die Zahl der Südlichen Breitmaulnashörner erhöhte sich von nur noch etwa 20 Tieren (um 1900) auf ungefähr 20.000 Exemplare.
Der WWF hat seit 1962 mehr als 40 Millionen Euro in den Schutz afrikanischer Nashörner investiert. Die Wilderei wurde bekämpft, Wildhüter ausgebildet und finanziert, Lebensräume unter Schutz gestellt, der illegale Handel mit Nashornprodukten stärker kontrolliert.
Nachfrage nach Elfenbein und Nasenhorn steigt
Doch leider nimmt die Wilderei dieser Tiere stetig zu. Die Zahl der gewilderten Nashörner stieg von 13 Tieren im Jahr 2007 auf 668 Tiere 2012. Außerdem wurden 2012 wieder bis zu 30.000 Afrikanische Elefanten gewildert, die meisten davon Waldelefanten in Zentralafrika. Ursache ist die extrem gestiegene Nachfrage nach Elfenbein und Nasenhorn für dubiose Arzneien in Ost- und Südostasien.
Um die eskalierende Wilderei endlich angemessen zu bekämpfen, hat der WWF 2012 eine weltweite Kampagne gestartet und unterstützt in deren Rahmen massiv neue Anti-Wilderer-Einheiten in Afrika. Die Umweltstiftung drängt zudem bei den Staatschefs der betroffenen Länder auf bessere Einhaltung der Gesetze. Zugleich versucht der WWF in China und Vietnam Regierungsvertreter zu überzeugen, konsequenter gegen den illegalen Wildartenhandel vorzugehen und Verstöße künftig hart zu bestrafen – und verstärkt für eine Medizin ohne Nashornpulver zu werben.
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