Zu Beginn der neunziger Jahre wurden dort auf Initiative des WWF das Schutzgebiet Dzanga-Sangha sowie die Nationalparks Dzanga und Ndoki eingerichtet. Gemeinsam mit dem Forst- und Umweltministerium der ZAR konnte die Umweltstiftung diesen rund 4.600 Quadratkilometer großen Regenwald – fast doppelt so groß wie das Saarland – vor Abholzung und Wilderei bewahren.
Hier schlägt das Herz Afrikas: Nirgendwo sonst in Afrika bevölkern so viele Großtiere wie Waldelefanten, Gorillas, Schimpansen und Bongo-Antilopen den üppigen Regenwald. Und nirgendwo sonst kann man sie so hautnah erleben wie in Dzanga-Sangha im Süden der Zentralafrikanischen Republik (ZAR).
Ein erster Schritt
Ein großer Erfolg, doch nur ein erster Schritt auf einem weiten Weg. Denn der WWF hat es sich zum Ziel gesetzt, den gesamten Regenwald Zentralafrikas großflächig zu erhalten. 1999 brachte die Umweltstiftung deshalb die Staatschefs der sieben zentralafrikanischen Staaten an einen Tisch: In der „Yaoundé-Erklärung“ verpflichteten sie sich zum gemeinsamen, verstärkten Schutz und zur nachhaltigen Nutzung ihrer Regenwälder.
Auf Initiative des WWF vereinbarten außerdem die Forstminister der ZAR, Kameruns und der Republik Kongo, ihre drei benachbarten Schutzgebiete Dzanga-Ndoki, Lobéke und Nouabalé Ndoki von etwa der Gesamtgröße Belgiens gemeinsam zu verwalten – als trinationales Sangha-Schutzgebiet (TNS). Seither können Wilderer über die Grenzen hinweg verfolgt und Kontrollen gegen illegalen Holzeinschlag gemeinsam durchgeführt werden. Die Wildhüter („Eco Guards“) konnten die Waldzerstörung unterbinden und die Wilderei massiv reduzieren. Aufgrund der erfolgreichen Schutzbemühungen wurde das „Trinational de la Sangha“ 2012 UNESCO-Weltnaturerbe.
Der „TNS Trust Fund“
Um diesen Regenwald auch in Zukunft zu sichern, wurde unter Beteiligung des WWF, der KfW Entwicklungsbank und anderer Partner der „TNS Trust Fund“ gegründet. Die Erträge dieses Umweltfonds sollen den Waldschutz am Sangha-Fluss langfristig finanzieren. Dessen Grundkapital von mehr als 30 Millionen Euro soll weitgehend unangetastet bleiben. Auch mehr als vier Millionen Euro der Regenwaldstiftung, gegründet von der Brauerei Krombacher mit dem WWF Deutschland, tragen zur dauerhaften Sicherung des Schutzgebietes bei.
Der WWF achtet zudem darauf, dass mehr Schutz für die Natur auch mehr Lebensqualität für die Menschen der Region bedeutet. Er stellt ihnen kostenlos Maniok-Pflanzen für den Anbau zur Verfügung und unterstützt sie bei der nachhaltigen Viehzucht. Das erhöht die Erträge in der Landwirtschaft und kommt zugleich dem Wald zugute, da weniger Fläche für neue Felder gerodet und weniger Wildtiere gejagt werden.
Alle profitieren von den Erfolgen des Naturschutzes
Neu gebaute Brunnen sorgen für sauberes Trinkwasser. Eine Gesundheitsstation und mobile Helfer sichern die medizinische Grundversorgung insbesondere der BaAka-Pygmäen. Die Unterstützung der indigenen Bevölkerung und ihrer Kultur, die Wahrung ihrer Rechte und ihres Naturwissens ist für den WWF ein weiteres wichtiges Ziel.
Die BaAka-Pygmäen wiederum halfen dem WWF, im Dzanga-Nationalpark Gorilla-Gruppen an die Anwesenheit von Ökotouristen zu gewöhnen. Das schafft Einkommen und Arbeitsplätze.
Heute profitieren alle Menschen der Region von den Erfolgen des Naturschutzes in Dzanga-Sangha. Ein Drittel der gesamten Bevölkerung dort – das sind Tausende von Menschen – erzielt ein regelmäßiges Einkommen aus dem Ökotourismus und anderen Projektaktivitäten. Dadurch werden Naturschutzmaßnahmen deutlich besser angenommen.
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