Dass die Wölfe durch die Umbrüche in Osteuropa wieder ihre alten Wanderwege nutzen und nach Westen wandern, ist ein gutes Zeichen. Mit ihnen als große Beutegreifer an der Spitze der Nahrungskette wird unsere Natur wieder vollständiger.
Seit sie nach EU-Recht nicht mehr gejagt werden dürfen, kehren sie auch ins wiedervereinigte Deutschland zurück und vermehren sich dort. Die Zahl der Wölfe ändert sich rasch: Derzeit gibt es in Deutschland mit etwa 18 Rudeln, einem Wolfspaar und fünf Einzelgängern insgesamt wieder etwa 120 Wölfe, die vorwiegend in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen sowie vereinzelt in Mecklenburg-Vorpommern leben.
Die Rückkehr der Wölfe ist ein Erfolg für den Naturschutz, birgt aber auch Zündstoff. Manche Bauern fürchten um ihre frei grasenden Schafe und Ziegen, Förster um ihr Wild. Wanderer und Pilzsammler fühlen sich im Wald unsicher. Dabei hat der Wolf es keineswegs auf Menschen abgesehen. Wölfe sind nachweislich scheue Tiere und man muss schon viel Glück haben, sie überhaupt zu sehen.