Tropenwälder wirken sich darüber hinaus auch noch kühlend auf das Weltklima aus. Steigen die Temperaturen weltweit an, so kann das zu einem Vertrocknen und Absterben der Tropenwälder führen. Sterben die Wälder, so wird der in ihnen gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt, ihre wichtige Klima regulierende und kühlende Funktion geht verloren, und die Welt erhitzt sich weiter - ein Teufelskreis.
Die Wälder dieser Welt und das globale Klima sind eng miteinander verknüpft. Die Wälder stellen gigantische Kohlenstoffspeicher dar, von den Tropenwäldern bis hin zu den großen Nadelwaldregionen in Russland und Kanada – und auch unser deutscher Wald trägt seinen Teil dazu bei.
26.06.2023 Update: WWF Russland verlässt internationales WWF-Netzwerk
Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat am 21. Juni 2023 die Aktivitäten des World Wide Fund for Nature (WWF) in Russland für „unerwünscht“ erklärt. Diese Entscheidung folgt auf eine bereits im März bekannt gegebenen Verlautbarung, in welcher der WWF als «ausländischer Agent» eingestuft wurde.
Der WWF Deutschland und das gesamte, weltweite WWF-Netzwerk sind erschüttert darüber, dass unsere gemeinsame Naturschutzarbeit als „auf dem Territorium der Russischen Föderation unerwünscht“ eingestuft wird. Infolgedessen und mit sofortiger Wirkung hat der WWF Russland die schwierige Entscheidung getroffen, nicht länger Teil des WWF-Netzwerks zu sein.
Die Klimafunktion der Wälder
Wälder erfüllen zwei wichtige Klimafunktionen: Erstens sind sie ein gigantischer Kohlenstoffspeicher. Wälder bedecken 30 Prozent der Landoberfläche, sie speichern aber etwa die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs in ihrer Vegetation. Zusammen mit den weiteren Kohlenstoffmengen, die in den Waldböden gespeichert sind, übersteigt dies sogar die Menge an Kohlenstoff in der Atmosphäre. Tropische Regenwälder sind dabei von besonderer Bedeutung. Sie speichern aufgrund des hohen Biomasse-Vorrats 50 Prozent mehr Kohlenstoff als Wälder außerhalb der Tropen. Werden diese Wälder gerodet, so wird der Großteil des Kohlenstoffes als Kohlendioxid (CO2) freigesetzt.
Zudem steuern Wälder als größte terrestrische Kohlenstoffspeicher Verdunstung, Wasserkreisläufe und so das Wetter. Zusammenhängende Waldflächen funktionieren wie riesige Klimaanlagen. Die Bäume setzen die auf ihre Kronen einstrahlende Sonnenenergie in Wasserdampf um, der einen kühlenden Effekt auf die Atmosphäre hat. Der derzeitige rapide Waldverlust trägt maßgeblich zum Klimawandel bei. Rund 13 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen stammen aus der Vernichtung von Wäldern.
Etwa zwei Drittel der gesamten Entwaldung weltweit entfallen auf die Tropen und Subtropen. Das zeigt die neue WWF Studie „Entwaldungsfronten: Verursacher und Gegenmaßnahmen in einer sich verändernden Welt“ und konzentriert sich auf diese Fronten des Waldverlustes: Die Orte mit der größten Entwaldung oder der stärksten Beeinträchtigung des Lebensraumes weltweit, an denen auch weiterhin mit erheblicher Waldzerstörung zu rechnen ist.
- WWF Studie: FLR - The Roles of Governance and Economics
Was passiert mit den Wäldern, wenn sich das globale Klima erwärmt?
Bäume sind aufgrund ihrer Langlebigkeit und Standortgebundenheit von klimatischen Veränderungen besonders betroffen. Vielerorts werden Stürme und lange Trockenperioden die Wälder schwächen und anfälliger für Waldbrände machen. Die Klimaveränderung hat einen direkten Einfluss auf die Vitalität der Tropenwälder, diese könnten, sich effektiv sogar zu CO2-Quellen entwickeln. Sollte dieser Trend andauern, so würden viele wichtige Funktionen der Wälder verloren gehen. Dazu gehören Artenvielfalt, der Schutz von Böden und Wasser, sowie die Tiere und Pflanzen des Waldes als Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung.
Neben der Diskussion um REDD+- Politik beteiligt sich der WWF intensiv an der Entwicklung von Pilotprojekten, die das Verständnis zu den verschiedenen Problematiken in diesem Zusammenhang erhöhen sollen. Die waldbezogenen Kohlenstoffkompensationsprojekte des WWF werden nach hohen Qualitätsstandards durchgeführt.