Fischkonsum und Fischfang können nur langfristig bestehen, wenn die Umwelt zum zentralen Thema wird. Nur eine nachhaltige Fischerei und eine verantwortungsvolle Aquakultur kann unsere Meere und den Fischbestand langfristig erhalten. Der WWF mit seinem gesamten europäischen Netzwerk hat sich der Umsetzung dieses Ziels verschrieben.
Für ungefähr 3,2 Milliarden Menschen macht Fisch fast 20 Prozent des tierischen Eiweißes in der Nahrung aus und die Nachfrage wird sich in den nächsten Jahren nicht zuletzt wegen des Bevölkerungswachstums sicherlich erhöhen. Bereits heute sind aber 33 Prozent der Wildfischbestände überfischt und 60 Prozent werden bis an die Grenze ihrer Tragfähigkeit genutzt.
Der Ruf nach mehr Fisch aus Aquakulturen liegt deshalb auf der Hand. Deren weltweiter Anteil an der Produktion von Speisefisch liegt heute bereits bei 50 Prozent – gemäß des Berichtes der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO; Food and Agriculture Organization of the United Nations) "State of the World Fisheries and Aquaculture" (2018).
Doch mit Zuchten wachsen auch Umweltprobleme, wie beispielsweise die Verschmutzung der Gewässer mit Chemikalien und Antibiotika, der hohe Einsatz von Fischöl und -mehl als Futter, welcher wiederum zur Überfischung beiträgt, oder der Kahlschlag wertvoller Mangrovenwälder, welche die Kinderstube vieler Fischarten sind. Der WWF initiierte deshalb im Jahr 2004 einen Dialog für umweltgerechtere Aquakulturen. Daraus entwickelte sich 2009 der Aquaculture Stewardship Council (ASC). Der ASC ist eine breit abgestützte, unabhängige Organisation, welche die Standards setzt. Zurzeit sind auf dem Markt Seesaibling, Austern, Tilapia, Pangasius, Lachs, Garnelen, Forellen und Muscheln mit dem ASC-Siegel erhältlich.
Kritik am ASC
Das Fisch-Gütesiegel ASC ist das Resultat aus einem Verhandlungsprozess mit einer Vielzahl von Teilnehmern und deshalb eine Kompromisslösung aller Interessengruppen. Das ASC-Label wird deshalb kein "Premium"-Label wie beispielsweise die Naturland-Zertifizierung für Zuchtfische werden.
Darum erstaunt es auch nicht, dass es Kritik am Label gibt. Negative Stimmen gibt es beispielsweise zum Einsatz von Fischmehl und -öl oder von gentechnisch veränderter Soja als Futtermittel. Fakt ist aber, dass Raubfische noch nicht auf eine komplett vegetarische Diät gesetzt werden können.
An Alternativen zu konventionellen Futtermitteln wird geforscht, doch noch nicht bei allen Fischarten gibt es Ersatzprodukte.
WWF setzt sich für Verbesserungen ein
Die ASC-Standards enthalten Kriterien zur Herkunft des Fischfutters: Sie muss rückverfolgbar sein und das Futter darf nicht von überfischen Beständen stammen. Falls gentechnisch verändertes (GVO) Futter im Einsatz ist, ist der Betrieb neu verpflichtet, dies zu deklarieren. Transgene Fische sind unter ASC gänzlich verboten.
WWF Deutschland unterstützt das Fisch-Gütesiegel ASC, sofern das Futter GVO frei ist. Er setzt sich auch dafür ein, dass nach alternativen Produkten geforscht wird und die Fischereien zu Fütterungszwecken schnellstmöglich auf nachhaltige Fangpraktiken umgestellt werden.
Des Weiteren gibt es Stimmen, die sich negativ zum Tierschutz äußern. Verschiedene Tierschutzorganisationen nutzten die Gelegenheit und brachten ihre Anliegen in die Dialoge ein. Berücksichtigt wurden in den ASC-Standards die folgenden Aspekte:
- Die Auswahl des Standortes der Aquakultur, er muss sich für Zuchtfische eignen.
- Der Nachweis einer geringen Sterblichkeitsrate während der Zucht.
- Die Einhaltung der Wasserqualität, damit die Fische gute Lebensbedingungen haben.
- Der Einsatz von Antibiotika: Sie dürfen nur unter medizinischer Überwachung und nur für erkrankte Tiere angewendet werden.
- Vorschriften zur Behandlung von kranken Tieren.
- Verbraucher
- Handel
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