Durchaus. Doch bisher baut man meist eine – oftmals möglichst große – Anlage irgendwo hin, ohne sich Gedanken zu machen, was das Bauwerk für Folgen für Mensch und Natur hat. Alternativen werden oft nicht ausgelotet.
Künftig sollte man sich daher zuerst fragen: Brauche ich unbedingt Wasserkraft oder setze ich nicht besser auf andere, eindeutig nachhaltige Technologien? Solar und Windkraft haben mittlerweile eine wirkliche Marktreife erlangt und sind gerade in Entwicklungsländern eine starke und vor allem dezentrale alternative Energiequelle.
Wenn diese Alternativen nicht in Frage kommen, sollte man einen Standort finden, an dem das Kosten-Nutzen-Verhältnis für Mensch und Natur am günstigsten ist. Muss die Anlage zum Beispiel wirklich an den Hauptstrom oder reicht auch ein Nebenarm, damit der Hauptstrom weiter frei fließen kann?
Wenn die Anlage gebaut wird, sollte sie auch zertifiziert werden. Das geht mit dem Protokoll für nachhaltige Wasserkraft. Das hat der WWF zusammen mit der Welt-Wasserkraft-Organisation entwickelt. Der Check hilft, den ökologischen Schaden einer Wasserkraftanlage so gering wie möglich zu halten. Das Verfahren wird bereits an 16 Standorten getestet oder angewendet.
Vom Dammrückbau bis zur Renaturierung, vom Wassersparen bis zu nachhaltigeren Energiegewinnung an Flüssen: Der WWF will auf vielen Wegen mithelfen, die weitere Zerstörung unserer Lebensadern zu verhindern und ganze Flusslandschaften für künftige Generationen dauerhaft zu bewahren.
Mehr zum Thema im WWF Magazin 2/2018 >>