So weit verbreitet sie auch sein mögen: Einige Leoparden-Unterarten sind vom Aussterben bedroht. Der Schneeleopard, trotz der Namensgleichheit eine eigenständige Art, gilt als gefährdet. Immer stärker dringt der Mensch in den Lebensraum der Tiere vor, Konflikte nehmen zu, die intensive Nutzung der Landschaft isoliert Populationen voneinander. Unter diesem Druck erholen sich die Bestände nur langsam. Der WWF konzentriert seine Schutzbemühungen auf den Amur-Leoparden an der Grenze zwischen Russland und China, den Persischen Leoparden in der Ökoregion Kaukasus sowie auf den Schneeleoparden im mongolischen Teil der Ökoregion Altai-Sajan.
Anpassungsfähige Großkatze
Leoparden sind wahre Anpassungskünstler. Dies zeigt sich zum einen in der Vielfalt ihrer Lebensräume, die kaum unterschiedlicher sein könnten: von trockenen Savannen bis hin zu eisigen Bergregionen kommen sie überall gut zurecht. Zum anderen auch in der Wahl ihrer Beutetiere: Leoparden jagen kleine Säuger ebenso wie große Wildtiere, die weit schwerer sind als die Leoparden selbst.
Amur-Leopard, Persischer Leopard und Schneeleopard bevorzugen meist große Beutetiere. Zusammen mit anderen Großraubtieren regulieren sie so die Wildbestände auf natürliche Weise. Die Reviere von Leoparden können mehrere hundert Quadratkilometer groß sein. Die Größe hängt davon ab wie gut Ressourcen, allen voran Beutetiere, verfügbar sind.
Leoparden – ihr Feind ist der Mensch
Wenn man sich fragt wie gefährlich ein Leopard ist, sollte man die Frage eher umdrehen: Denn der größte Feind der Raubkatze ist der Mensch. Er tötet sie präventiv oder aus Vergeltung für Übergriffe auf Nutztiere und andere Menschen, wegen ihres Fells oder er verdrängt sie, indem er ihren Lebensraum zerstört. Da Leoparden sehr anpassungsfähig sind, halten sie sich häufig außerhalb von Schutzgebieten und auch in der Nähe von Dörfern mit Weidetierhaltung auf. In einem Distrikt in Indien kam es innerhalb von 20 Jahren zu mehr als 160 Angriffen von Leoparden auf Menschen. Doch solche Häufungen sind die Ausnahme – meist gehen Leoparden Menschen aus dem Weg. In der Amur-Region ist kein Angriff durch Amur-Leoparden auf den Menschen belegt.
Ihr Lebensraum schwindet
Einige Leoparden-Unterarten und der Schneeleopard führen einen echten Überlebenskampf: Wilderei auf Leoparden, aber auch auf ihre Beutetiere, macht ihnen zu schaffen.
Hinzu kommt der Verlust ihres Lebensraums: Der Klimawandel verändert die Ökosysteme – vor allem in den Hochgebirgen – dramatisch; der Mensch benötigt immer mehr Fläche für die Landwirtschaft oder für den Tagebergbau. Die intensiv genutzten Gebiete werden zersiedelt, die Leoparden-Populationen voneinander isoliert. Das führt dazu, dass die ohnehin schon stark geschrumpften Bestände weiter zurück gehen.
Es braucht grenzübergreifende Schutzmaßnahmen und einen effizienten Kampf gegen die Wilderei, um diese Entwicklung aufzuhalten. Erste Erfolge machen Hoffnung: Die Schneeleoparden-Bestände in der Mongolei sind stabil.
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