Der Borneo-Zwergelefant ist mit weniger als 2,5 Metern Höhe der kleinste, der Sri-Lanka -Elefant der größte und dunkelste der Asiatischen Elefanten. Die Farbe ihrer ledrigen Haut variiert, je nach Unterart, von dunkelgrau bis braun. Teilweise zieren rosa Flecken die Stirn, Ohren, den Rüsselansatz und die Brust der Tiere. Der Sumatra-Elefant ist die am hellsten gefärbte Unterart.
Der Asiatische Elefant ist das größte Landsäugetier Asiens. Er wird zwar häufig als der kleinere Cousin seines afrikanischen Verwandten bezeichnet, doch sind die Bullen mit ihren bis zu fünf Tonnen Gewicht und bis zu drei Metern Höhe ebenfalls eindrucksvolle Tiere. Ein einziger ihrer Fußabdrücke genügt, um ein eigenes kleines Ökosystem zu schaffen und Organismen wie Kaulquappen Lebensraum zu bieten. Auf Schritt und Tritt pflegen die Elefanten aber vor allem durch ihre wählerische Ernährung die Natur, in der sie leben. Ein wichtiger Grund, die Schutzanstrengungen zu verstärken. Denn heute sind Asiatische Elefanten weltweit stark gefährdet.
Asiatische Elefanten: Waldreiniger und Klimaschützer
Als „Waldreiniger“ bezeichnet die indigene Bevölkerung Malaysias die Asiatischen Elefanten traditionell und eine neue Untersuchung untermauert dieses uralte Verständnis. Durch ihre Fressgewohnheiten und die Wahl ihrer Lieblingspflanzen halten die großen Tiere bestimmte Arten in Schach, darunter zum Beispiel schnell wachsende, eher dünne Bäume. Damit fördern die Elefanten indirekt das Wachstum langsamer wachsender Bäume, die Kohlenstoff effizienter binden.
19 Stunden lang können ausgewachsene Asiatische Elefanten am Stück auf Nahrungssuche gehen und dabei bis zu 180 Kilogramm Pflanzenmaterial pro Tag verzehren. Auf ihren Wanderungen verbreiten sie mit ihrem Dung die Samen dann weit von den Mutterpflanzen entfernt. Wichtig ist das besonders bei großen Samen, die sonst von keinem anderen Tier verbreitet werden können.
Von Borneo bis Sri Lanka, von China bis in den Irak
Die Asiatischen Elefantenkühe und ihre Nachkommen bilden enge Familiengruppen mit bis zu zehn Tieren und einer Leitkuh (Matriarchin) an der Spitze. Manchmal schließen sich solche Familien zu einem Clan von bis zu 30, in Ausnahmefällen auch 80 Tieren zusammen.
Bis etwa Anfang des letzten Jahrhunderts war der Asiatische Elefant von China im Osten bis zum Irak im Westen Asiens verbreitet. Sein heutiges Verbreitungsgebiet umfasst nur noch verstreute Populationen in 13 Ländern. Es gibt zwar viele Asiatische Elefanten als Haus- oder Arbeitstiere in Südostasien, in freier Wildbahn jedoch werden die beeindruckenden Kolosse immer weniger.
Elly Ally: Asiatische Elefanten retten, wo sie am stärksten bedroht sind
Vor allem der Verlust ihrer Lebensräume, voneinander getrennte Bestände und Konflikte mit Menschen bedrohen heute neben der Wilderei die Art der Asiatischen Elefanten. Besonders spürbar in Südostasien und China: Nur noch etwa 8.000 bis 11.000 wilde Elefanten teilen sich hier den Raum mit den Menschen in dicht besiedelten Ländern wie Kambodscha, Indonesien, Thailand und Vietnam. Gleichzeitig gehören die Elefanten zur kulturellen Identität der gesamten Region.
Gemeinsam mit Regierungen, Unternehmen und vor allem mit den Menschen, die in unmittelbarer Nähe zu wilden Elefanten leben, will der WWF den Asiatischen Elefanten eine Zukunft sichern. Eine Zukunft, in der weniger Lebensräume schwinden und zerschnitten werden. Eine Zukunft, in welcher Menschen und Elefanten auf nachhaltige Weise zusammenleben. Dafür hat der WWF eine ehrgeizige Naturschutz-Allianz gegründet. Die Elefanten-Allianz, abgekürzt Elly-Ally holt alle ins Boot, die dabei helfen können, das große Ziel zu erreichen Eine Zukunft, in der die Populationen wild lebender Elefanten stabil sind.
Schützen Sie die Asiatischen Elefanten!
- Elly Ally: Zusammenleben mit Elefanten
- China: Wandernde Elefanten
- Asiatische Elefanten im WWF-Artenlexikon: Zahlen & Fakten