Die größten Bedrohungen für die Westlichen Gorillas stellen heutzutage Wilderei, Lebensraumverlust, Krankheiten und die Folgen des Klimawandels dar. Durch die niedrige Reproduktionsrate, die lange Phase der Abhängigkeit der Jungtiere von ihren Müttern und die späte Geschlechtsreife können Gorillas Bestandsverluste nur schwer ausgleichen. Der Cross-River-Gorilla ist aufgrund der starken Fragmentierung seines Lebensraums und seiner geringen Populationsgröße besonders von genetischer Verarmung bedroht und daher zusätzlich gefährdet.
Die Wilderei stellt derzeit die größte Bedrohung für die Westlichen Gorillas dar. Die Tiere in den zentralafrikanischen Wäldern sind in vielen Regionen eine wichtige Nahrungsquelle für die Bevölkerung. Seit dem dieses so genannte Buschfleisch nicht mehr nur zur Selbstversorgung dient, sondern auch in die Städte transportiert und dort verkauft wird, gelten die Tierbestände als überjagt. Die Kommerzialisierung des Buschfleischhandels hat mittlerweile dazu geführt, dass es in weiten Teilen der zentralafrikanischen Wälder so gut wie keine großen und mittelgroßen Wirbeltiere mehr gibt. Auf der Suche nach Beute dringen die Jäger deshalb in immer entlegenere Gebiete vor. Die Vergabe der Forst- und Bergbaukonzessionen innerhalb der ungeschützten Waldgebiete im Verbreitungsgebiet der Westlichen Gorillas seit Mitte der 1990er Jahren wirkt als ein verstärkender Faktor für die Buschfleischproblematik. Die bis dahin abgelegenen Lebensräume der Gorillas sind seitdem von einem Netz aus Straßen durchzogen worden, die auch Wilderern den Zugang erleichtern. Das Straßennetz erleichtert auch den Transport von Buschfleisch in Städte, wo auf Märkten damit gute Preise erzielt werden können. Obwohl Westliche Gorillas ebenso wie alle anderen Menschenaffen unter Schutz stehen, werden auch sie als Buschfleisch gejagt, verkauft und verspeist. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass Wilderer meist nicht gezielt auf Gorillajagd gehen, sondern dass sie als Opportunisten jagen, was zu finden ist. Außerdem verfangen sich Gorillas in den Fallen und Schlingen der Wilderer, die eigentlich für andere Tiere ausgelegt werden. Sollte es den Gorillas gelingen, sich aus solch einer Falle oder Schlinge zu befreien, drohen ihnen tödliche Infektionen oder zurückbleibende körperliche Behinderungen wie eine abgetrennte Hand oder ein fehlender Fuß. Andererseits sind Gorillas relativ leichte Beute und bringen vergleichsweise viel Fleisch. Sogar in Schutzgebieten werden immer wieder Westliche Gorillas gewildert. Bei den Cross-River-Gorillas fallen jedes Jahr schätzungsweise ein bis drei der seltenen Gorillas der Wilderei zum Opfer. Im Nordosten der Republik Kongo werden jährlich rund fünf Prozent der Westlichen Flachlandgorillas gewildert.
Der Buschfleischhandel ist jedoch nicht der einzige Grund für die illegale Jagd auf Gorillas. Ihre Körperteile werden außerdem in der Traditionellen Medizin verwendet und zu Glücksbringern verarbeitet. Obwohl auch der Lebendtierhandel verboten ist, gibt es in einigen Regionen außerdem einen Schwarzmarkt für lebende Gorillas ebenso wie andere Menschenaffen, die illegal als exotische Haustiere verkauft werden oder in der Unterhaltungsindustrie wie private Zoos, Zirkusse und Freizeitparks landen. Vor allem Jungtiere sind Touristenattraktionen und beliebte Accessoires bei Fotosessions. Einer Studie der Organisation GRASP aus dem Jahr 2015 zur Folge sind im Zeitraum zwischen 2005 und 2011 über 1.800 für den Handel gefangene Menschenaffen, darunter 98 Gorillas gefunden worden. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Experten gehen davon aus, dass tatsächlich mehr als 22.000 Menschenaffen in diesem Zeitraum in Afrika und Asien und durchschnittlich 420 Gorillas pro Jahr gefangen wurden. Dabei existiert ein komplexes länder- und kontinentübergreifendes Netz aus Wilderen, Schmugglern und Händlern. Im Zeitraum zwischen 2007 und 2012 sind beispielsweise zehn Gorillas mit gefälschten Papieren von Guinea, wo sie nicht heimisch sind, nach China exportiert worden. Der Menschenaffenhandel ist ein lukratives Geschäft. Im Jahr 2002 erwarb zum Beispiel ein Zoo in Malaysia Gorillas für 400.000 USD pro Tier. Bei Gorillas führt die Entnahme einzelner Individuen in vielen Fällen zu weiteren Todesfällen in der Gruppe und letztlich zur Schwächung der Population. Wenn Jungtiere gefangen werden sollen, beschützen ihre Eltern sie mit ihrem eigenen Leben.
Die derzeit zweitgrößte Ursache für die Abnahme der Bestände der Westlichen Gorillas stellen Krankheitsepidemien dar. Dabei können Gorillas genau wie andere Menschenaffen zum einen an natürlichen Erregern wie beispielsweise Ebolaviren erkranken und sich zum anderen mit von Menschen übertragenen Krankheiten wie Atemwegsinfekten und Darmerkrankungen anstecken, die bei Menschen harmlos verlaufen, für Gorillas jedoch tödlich sein können. Wie Wissenschaftler vermuten, hat das Ebolafieber in den letzten Jahren in Zentralafrika vielen Menschenaffen das Leben gekostet. Studien zeigen, dass die meisten der untersuchten Gorillas nicht direkt durch einen Wirt infiziert wurden, sondern, dass die Epidemie wahrscheinlich durch Sozialkontakte oder indirekt zum Beispiel über Kot von Gruppe zu Gruppe weitergetragen wird. Insgesamt sollen seit den 1990er Jahren rund ein Drittel der Westlichen und Östlichen Gorillas durch Ebolafieber umgekommen sein, wobei die Westlichen Gorillas stärker betroffen sind. In manchen Gebieten in Gabun und der Republik Kongo sind im Zeitraum zwischen 1995 und 2000 rund drei Viertel der Westlichen Flachlandgorillabestände durch Ebolafieber gestorben. Dabei betrug die Sterblichkeitswahrscheinlichkeit im Krankheitsfall bis zu 95 Prozent. Modellierungen zur Folge würden die Gorillabestände 75 bis 131 Jahre benötigen, um sich allein von den Verlusten der bisherigen Krankheitsepidemien zu erholen. Bei den Cross-River-Gorillas sind zwar bisher keine Fälle von Ebolaausbrüchen oder andere subpopulationsübergreifende Krankheitsepidemien bekannt, aber die potentielle Gefahr besteht dennoch und wird durch die räumliche Nähe ihrer Verbreitung zu vom Menschen dicht besiedelten Gegenden weiter erhöht.
Zentralafrika hat ein enormes Bevölkerungswachstum. Die Naturräume geraten durch Siedlungen und wirtschaftliche Interessen unter Druck. Bisher ist vor allem der Holzeinschlag verantwortlich für Lebensraumverlust im Verbreitungsgebiet der Westlichen Gorillas. Die damit einhergehende Infrastruktur führt wiederum unter anderem zu Zerschneidung des Verbreitungsgebietes durch Straßen, Erleichterung und Zunahme des Buschfleischhandels, Ansiedlungen und Kontakt zu Menschen in vormals entlegenen Gebieten und dadurch eine ansteigende Gefahr für Krankheitsübertragungen usw. Neuere Konfliktthemen stellen der zunehmende Bergbau und der Anbau von Ölpalmen dar. Einer Studie zur Folge eignen sich rund 74% des Verbreitungsgebietes der Westlichen Gorillas für die Umwandlung in Palmölplantagen. Entsprechende Aktivitäten der Industrie könnten sehr schnell zu massivem Lebensraumverlust führen.
Die Folgen des Klimawandels in den Regenwäldern des Kongobeckens in Zentralafrika sind eine zunehmende Beeinträchtigung für die Westlichen Gorillas. Es wird angenommen, dass die zunehmende Trockenheit der Region zu negativen Veränderungen wie einer geringeren Nahrungsverfügbarkeit, einer zunehmenden Waldbrandgefahr und sogar einem Waldrückgang führen kann.
Bei den Cross-River-Gorillas und Ebo-Wald-Gorillas sind genetische Verarmung und Inzuchteffekte eine drohende Gefahr. Die Population der Cross-River-Gorillas zählt nur 250 bis 300 und die der Ebo-Wald-Gorillas nur 15 bis 25 Tiere. Die Verbreitungsgebiete der Teilpopulationen der Cross-River-Gorillas sind derzeit teilweise noch durch bewaldete Korridore miteinander verbunden. Doch fortschreitender Lebensraumverlust und zunehmende Zerschneidung der Landschaft reduzieren die bewaldeten Korridore der Region und somit auch den Austausch der Individuen zwischen den Teilpopulationen. Dies kann langfristig zu Inzucht und einer Abnahme der genetischen Vielfalt führen. Dadurch wären die Populationen anfälliger für Krankheiten und weniger anpassungsfähig für Umweltveränderungen zum Beispiel ausgelöst durch den Klimawandel.
Der Gorillaschutz ist seit Jahrzehnten ein großes Thema für den WWF. Gorillas gehören ebenso wie Schimpansen, Bonobos, Orang-Utans, Eisbären, Nashörner, Elefanten, Große Pandas und weitere Arten zu den Flaggschiffarten des World Wide Fund for Nature. Der WWF ist weltweit in zahlreichen Projekten zum Schutz und zur Erforschung bedrohter Arten aktiv und hat bereits viel erreicht.