Es ist nicht das erste Mal, dass der Jaguar seinen Lebensraum verliert. Aber es könnte das letzte Mal sein. Denn knapp 90 Prozent aller Jaguare leben im Amazonas-Gebiet. Es ist ihr letzter Rückzugsort. Und damit sind sie nicht allein. Auch viele weitere faszinierende und bedrohte Arten brauchen den Amazonas, um auf unserer Erde zu überleben.
Der Amazonas-Regenwald ist einzigartig. Er ist der größte verbliebene Regenwald, den wir auf unserer Erde noch haben und Heimat von Hunderten, teils unkontaktierten, indigenen Völkern. Sein sattes Grün, seine riesigen Bäume und unzähligen Flüsse sind Lebensraum einer immensen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Besonders bedroht: Der Jaguar. Sein letztes, großes Refugium wird seit Jahrzehnten in großem Stil zerstört. Dahinter steckt das Geld, das sich mit Rinderweiden, Sojaplantagen und dem Goldbergbau verdienen lässt.
Jaguare gibt es fast nur noch im Amazonas
Früher oder später zerstört der Regenwald sich selbst
Amazonien ist von Bedeutung für unseren gesamten Planeten. Doch die massive Vernichtung der Wälder durch den Menschen hat eine Lawine ins Rollen gebracht, die irgendwann nicht mehr aufzuhalten ist. Dem Regenwald fehlen seine Bäume. Kann er sich deshalb nicht mehr mit ausreichend Wasser versorgen, sterben weitere Flächen ab.
Der Moment, ab dem die Zerstörung sich verselbständigt, nennt sich Kipppunkt, der laut Wissenschaftler:innen ab einem Waldverlust von 20 bis 25 Prozent erreicht ist. Große Teile des Amazonas-Gebietes würden sich dann unwiederbringlich in eine Savanne verwandeln. Bis zu 18 Prozent des Regenwaldes sind heute bereits zerstört und im südlichen Amazonas ist diese Schwelle bereits überschritten.
Gemeinsam wirksam für den Amazonas
Bereits seit 2007 arbeitet der WWF eng mit den indigenen Gemeinden des Amazonas zusammen, um ihre Rechte zu verteidigen, ihr Land zu bewahren und ihre Gebiete zu überwachen. Bis heute unterstützen wir über 100 indigene Territorien.
Wir haben außerdem große Netzwerke unterschiedlicher Schutzgebiete initiiert und helfen, diese zu erhalten. Wir kämpfen gegen Staudämme, illegalen Goldabbau und die Quecksilbervergiftung von Flüssen. Wir schaffen alternative Einkommensquellen, die den Wald und die Kultur der indigenen Völker in Wert setzen. Gleichzeitig forstet der WWF mit seinen Partnerorganisationen neue Wälder auf und kämpft für nachhaltige, entwaldungsfreie Lieferketten zwischen Europa und Südamerika.
Diese Arbeit müssen wir dringend fortführen und ausbauen. Nachweislich widerstehen die indigenen Territorien und unsere Schutzgebiete wie grüne, artenreiche Inseln den riesigen Entwaldungsfronten des Amazonas!
Schreiben wir die Geschichte gemeinsam weiter!
Die Regenwälder Amazoniens sind als einer der wichtigsten CO2-Speicher unserer Erde von großer Bedeutung für den Klimaschutz. Doch dafür müssen wir ihre Zerstörung aufhalten! Bei jeder Entwaldung wird über Jahrhunderte gebundener Kohlenstoff zusätzlich freigesetzt und schädigt durch die Erhitzung der Erde nicht nur uns alle, sondern wiederum den Regenwald selbst.
Jedes Jahr werden die Folgen im Amazonas deutlicher sichtbar – durch größere Trockenheit, stärkere Brände und versiegende Flüsse. Diesen Kreislauf müssen wir durchbrechen. Auch für die unzähligen Arten des ansonsten so großen Lebensraums Wasser im Amazonas-Gebiet, wie zum Beispiel die ohnehin stark vom Aussterben bedrohten, rosafarbenen Amazonas-Flussdelfine. Die indigene Bevölkerung ist unser bester Verbündeter beim Schutz des großen Naturschatzes Amazonas.
Noch erstrecken sich die Regenwälder des Amazonas-Gebietes über die sagenhafte Fläche von ungefähr 6,7 Millionen Quadratkilometern. Das entspricht etwa der Hälfte aller tropischen Regenwälder weltweit. Doch ihre Zerstörung kennt keine Grenzen. Rund ein Fünftel der ursprünglichen Fläche ist bereits verloren. Wir müssen die Brände und Entwaldung dringend aufhalten. Der Amazonas braucht uns jetzt – und wir alle brauchen den Amazonas!
Werden auch Sie jetzt Teil der Zukunft des Amazonas.
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