Klimafragen haben die umweltpolitische Auseinandersetzung in den vergangenen Jahren dominiert. Zu Recht. Die fatalen Auswirkungen der Erderhitzung werden immer spürbarer. Doch obwohl Ansätze und Lösungen auf der der Hand liegen, ist die Debatte über die richtigen Auswege aus der Klimakrise nahezu allgegenwärtig. Insbesondere wenn es um Tempo oder die Finanzierung notwendiger Maßnahmen geht, streiten sich die Geister. In #ÜberLeben greifen wir solche Fragen auf und geben Fachleuten die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge zu erläutern.
Wunderwaffe oder Rohrkrepierer – Vom Weg in die Wasserstoffwirtschaft
„Wasserstoff ist die Kohle der Zukunft“. Diese Vision entwickelte schon Jules Verne in seinem Roman „Die geheimnisvolle Insel.“ Das ist 175 Jahre her, und seitdem hatte dieser Traum immer mal wieder Konjunktur. Mal ging es darum, die Abhängigkeit von ausländischen Rohstofflieferanten zu verringern, mal stand der Einsatz in der Raumfahrt im Vordergrund.
Von Klimakrise war zu Jules Vernes Zeiten allerdings noch nicht die Rede. Aber spätestens seit die Erderhitzung immer brutaler zuschlägt und sich die Weltgemeinschaft zum Abschied von fossilen Energien verpflichtet hat, wird immer deutlicher, dass in naher Zukunft kein Weg am Wasserstoff vorbeiführt.
Das Problem: Bislang wird der Energieträger zum Großteil mit Strom aus fossilen Quellen produziert. Das führt nicht zu weniger, sondern zu mehr Emissionen. Bei so genanntem grünem Wasserstoff aus regenerativen Quellen ist das anders, doch der ist knapp und teuer. Deshalb gehen wir heute der Frage nach, ob Wasserstoff wirklich ein Allheilmittel im Kampf gegen die Klimakrise sein kann und welche Rolle er im Energiemix von Morgen spielen sollte.
Über den Stand der Diskussion, die Möglichkeiten des Einsatzes und ihre Grenzen reden wir mit Ulrike Hinz. Sie arbeitet im Bereich Klima- und Energiepolitik des WWF mit dem Fokus auf den heißbegehrten Stoff mit der chemischen Formel H2.
Ach Europa! Die Wahlen und die Umwelt
Das große Stühlerücken ist angesagt. Im Juni werden 720 Abgeordnete für das EU-Parlament neu gewählt. Sind die Koffer bei vielen schon gepackt? Wie ist die Stimmung in Brüssel? Und was wurde eigentlich aus dem einst als „europäische Mond-Mission“ angekündigten Green Deal?
Über Fragen wie diese reden wir heute in #ÜberLeben mit Angelika Pullen aus Brüssel. Sie ist eine von 25.000 Lobyist:innen in der europäischen Hauptstadt und verantwortet die Kommunikation im European Policy Büro des WWF.
Verheizter Klimaschutz – kommt jetzt die Wärmewende?
Ist 2024 nun endlich das Jahr der Wärmewende? Seit 01. Januar 2024 gelten das Heizungsgesetz mitsamt umfangreicher Förderung und das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung, auf EU-Ebene folgt nun noch eine Richtlinie für bessere Effizienz in Gebäuden. Alles tutti also, oder?
Leider nein. Denn die neuen Gesetze schützen das Klima längst nicht so umfassend, wie sie es tun sollten. Und auch auf europäischer Ebene gibt es bislang eher Uneinigkeit beim Thema, statt Einigung. Dabei brauchen wir endlich große Schritte in Richtung klimaneutraler Gebäudesektor. Denn noch – Achtung, Wortwitz – heizen wir über unsere Heizungen direkt die Klimakrise an: 15 Prozent der Treibhausgasemissionen gehen auf ihr Konto – viel zu viel!
In unserem heutigen Podcast erklärt der WWF-Klimaexperte Sebastian Breer, was die Gesetze nach dem Ende der langen politischen Streitigkeiten nun eigentlich beinhalten, welchen Beitrag sie zum Klimaschutz leisten können und welche Verantwortung nun bei den Verbraucher:innen und ihren Entscheidungen liegt.
CO2: Catch me if you can – Von Kohlenstoffspeichern und CO2-Staubsaugern
Was machen wir nur mit all den Treibhausgasen? Eine Idee, wir schicken sie dorthin wo Kohle, Öl und Gas herkommen. Unter die Erde.
CCS, Carbon Capture and Storage, also die Abscheidung und Lagerung von CO2 in tiefen Gesteinsschichten. Klingt verlockend, schafft uns aber wohl allenfalls einen sehr kleinen Teil der Klimakrise vom Hals und ist zudem kompliziert, teuer und nicht ohne Risiken.
Deshalb war und ist die Skepsis groß, doch es kommt Bewegung in die Debatte. Gemeinsam mit BDI, DGB und Nabu hat der WWF ein Positionspapier vorgelegt. Darin wird die Speicherung für nicht vermeidbare Emissionen zumindest nicht völlig ausgeschlossen. Was es damit auf sich hat und ob CCS und CO2-Staubsauger eine Zukunft haben, darüber klären uns heute Karoline Schacht und Lisa Okken auf, die beim WWF zu Meeresschutz und Klimapolitik arbeiten.
COP28 - Ein Blick hinter die Kulissen der Weltklimakonferenz
Vom 30. November bis 12. Dezember 2023 fand in Dubai die 28. Klimakonferenz, kurz COP28, statt. Zwei Wochen, in denen die Vertreter:innen der Vertragsstaaten des globalen Klimarahmenabkommens zusammenkamen, verhandelten, diskutierten und Beschlüsse fassten.
Die Ergebnisse stehen fest und sind bekannt.
Aber wie war es eigentlich vor Ort zu sein und diese Ergebnisse mitzugestalten? Was machen 90 Tausend Leute zwei Wochen lang auf der Weltklimakonferenz und was hat der WWF da eigentlich zu suchen? Unter anderem diese Fragen beantworten die WWF-Kolleginnen Viviane Raddatz und Corinne Kowalski im Gespräch mit Eileen Wegner. Die beiden waren auf der COP28 in Dubai und nehmen uns mit hinter die Kulissen der Veranstaltung.
Ein Gespräch über Größendimensionen, Panda-Hub und vielen zurückgelegten Metern.
Klimagipfel aus 1001 Nacht - Der Klimapoker geht in die nächste Runde
Alle Jahre wieder kommt nicht nur der Nikolaus, sondern einige Wochen vor Weihnachten treffen sich auch Delegationen aus aller Welt zum Klimagipfel, der sogenannten Conference of the Parties (CoP). Zu dieser 28. Verhandlungsrunde werden wieder tausende Teilnehmer:innen aus fast 200 Ländern erwartet. In diesem Jahr macht die Klima-Karawane ausgerechnet in Dubai halt, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, also einem der großen Ölförderländer der Welt.
Über die Erwartungen, den Stand der Verhandlungen und die Erfolgsaussichten reden wir heute mit Wolfgang Obergassel, Co-Leiter des Forschungsbereichs Internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut und mit Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland.
Dabei arbeiten wir diesmal mit dem Podcast des Wuppertal Instituts "Zukunftswissen.fm" zusammen. Das ist auch der Grund, warum die Fragen diesmal von Jonas Zerweck vom Wuppertal Institut gestellt werden.
Umwelt vor Gericht – Klimaschutz mit Paragraphen
Tropenhelm und Gummistiefel gehören zur Berufsbekleidung vieler Natur- und Umweltschützer:innen. In letzter Zeit trifft man diese Menschen aber auch vermehrt in schwarzen Roben vor Gericht. Klimaklagen und andere Prozesse, in der der Natur zu ihrem Recht verholfen werden soll, haben Konjunktur. Weltweit laufen diverse Verfahren gegen Regierungen und ihre zögerlichen Klimaschutzbemühungen. Unter den Beklagten sind allerdings nicht nur Regierungen und Behörden. Häufig werden auch Konzerne vor den Kadi gezerrt, um sie für ihre ökologischen Sünden zur Verantwortung zu ziehen. Allein in den USA sind über 1.500 Klagen anhängig.
Umweltschutz mit dem Gesetzbuch. Ist das ein neuer Trend oder spätestens seit „Erin Brockowich“, die einst mehr als 300 Millionen Dollar Schadensersatz für die Verseuchung des Grundwassers in Kalifornien erstritt, längst gängige Praxis? Wie erfolgversprechend ist die Strategie und dauert der Gang durch die Instanzen nicht viel zu lange? Um Fragen wie diese zu klären, sind in dieser Episode. Dr. Tessa Hillermann und Simon Simanowski zu Gast. Sie gehören zu „Lawyers for Future“, einem Netzwerk von Umweltjurist:innen, das sich dem Klimaschutz verschrieben hat.
Auf der Überholspur – Kommt die Elektromobilität aus der Kurve?
15 Millionen Elektroautos sollen 2030 – also in sieben Jahren – über deutsche Straßen rollen. Das ist zumindest das erklärte Ziel der Bundesregierung. Davon sind wir allerdings noch weit entfernt. Derzeit werden gerade mal etwas mehr als eine von rund 50 Millionen Pkw elektrisch angetrieben. So genannte Plug-In-Hybride, also Fahrzeuge, die sowohl einen Elektro- als auch einen Verbrennungsmotor haben, wurden dabei schon mitgezählt.
Doch ist der Durchbruch der Elektromobilität überhaupt wünschenswert? Können Elektroautos das Klima entlasten oder schaffen sie eher neu neue Umweltprobleme? Sind Stromer der Schlüssel zu einer modernen Mobilität oder lediglich die Fortsetzung einer veralteten Verkehrspolitik im grünen Gewand? Über Fragen wie diese reden wir heute mit Andreas Knie, Verkehrsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin.
Ausgestrahlt – Vom Ende der Kernkraft
Es ist vorbei. Deutschland verabschiedet sich von der Atomenergie. Vor rund 60 Jahren gingen die ersten Anlagen ans Netz. Nun ist Schluss. In den letzten drei Meilern: Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 gehen die Lichter aus. Damit endet eine energiepolitische Auseinandersetzung, die die Gesellschaft über Jahrzehnte geprägt und zum Teil gespalten hat.
Einer, der darüber einiges zu erzählen weiß, ist Gero Lücking. Er hat als Greenpeace-Aktivist, Kühltürme bestiegen und Atommülltransporte blockiert. Er hat beim Öko-Institut energiepolitische Konzepte geschrieben und später beim Ökostromanbieter Lichtblick für die Energiewende getrommelt und er ist heute bei #ÜberLeben zu Gast. Mit ihm sprechen wir über den Widerstand gegen die Kernkraft, atomare Hinterlassenschaften und bleibende energiepolitische Herausforderungen.
Mythos Moor – Kohlenstoffbombe und Klimaschützer
Heute wird es schmutzig. Es geht um Schlamm, Morast und Torf. Wir reden über Orte, an denen Menschen versinken, Irrlichter irrllichtern und womöglich gruselige Wesen ihr Unwesen treiben. Moore. Eigentlich sind das keine besonders gemütlichen Landschaften, aber es gibt sie, die Liebhaber der schlammigen Ökosysteme. Zwei von ihnen sind heute bei #überleben zu Gast: Matthias Meissner vom BUND und Katharina Burmeister vom WWF.
Matthias Meissner gehört zu den Herausgebern des sogenannten Mooratlas mit jeder Menge Hintergrundinformationen und Katarina Burmeister kümmert sich seit Jahren um die Wiedervernässung trockengelegter Feuchtgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Sie berichten in dieser Folge über Moorleichen, Schlammbäder und die tickenden Kohlenstoffbomben im Moor.
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Quo vadis Energiewende – Der lange Abschied von Kohle, Öl und Gas
Die Energiewende, also der Abschied von fossilen Brennstoffen und Uran, galt lange als Utopie oder böse ausgedrückt als Spinnerei. Doch die Utopie ist greifbar geworden: Inzwischen ist Energiewende erklärtes Ziel der Regierungspolitik und Schlüsselelement einer erfolgreichen Klimapolitik. Aber der Weg dahin ist weit.
Wie weit, darüber haben sich die Energieexperten der Denkfabrik AGORA Gedanken gemacht. In einer aktuellen Analyse fassen sie den Stand der Dinge und die Entwicklungen des vergangenen Jahres zusammen. Durch den Krieg in der Ukraine, knappes Gas, billige Kohle und marode Atommeiler in Frankreich wurden die energiepolitischen Karten neu gemischt. Was das für den Klimaschutz hierzulande bedeutet, darüber reden wir mit Thorsten Lenck, einem der verantwortlichen Autoren des Reports.
Kommunikation in der Klimakrise – über Chancen und Gefahren
Die Klimakrise ist ein gigantischer Brocken. Hochkomplex, auf lähmende Weise deprimierend, weltbedrohend. Kurz: ganz und gar kein Thema, über das jemand mit Spaß kommunizieren würde. Ob nun in den Sozialen Medien, in Podcasts oder klassischen Zeitungen. Reden müssen wir trotzdem. Und zwar dringend! Schließlich geht es um die Zukunft dieser einen Erde, die wir nun mal haben. Es geht um soziale Gerechtigkeit. Es geht um einen Wandel im Denken der Menschen und in der Gesellschaft.
Wer in der Klimakrisen-Kommunikation die Finger in die Wunde legen muss, besprechen wir im #ÜberLeben Podcast mit der Autorin, Kommunikations-Expertin und Podcast-Kollegin Louisa Dellert. Wir klären, wo bei Unternehmen das Greenwashing anfängt, wo wir als WWF in der Debatte stehen und was Content Creator:innen in ihren Social Media Kanälen tun können, um die Welt in Sachen Klima und Umwelt in eine nachhaltige Zukunft zu schicken.
Kurzschluss – Energiepolitik in Zeiten des Krieges
Mai 2022. Die Heizperiode ist beendet. Zumindest für dieses Jahr. Doch im kommenden Winter könnte es hierzulande empfindlich kalt werden, denn geheizt wird meist mit Gas und das wiederum kommt bekanntlich vor allem aus Russland. Noch.
Nachdem russische Panzer durch die Ukraine rollen und immer neue Gräueltaten bekannt werden, wird der Ruf nach einem Embargo lauter, um nicht immer weiter Putins Kriegskasse mit Milliarden zu füllen. Denkbar ist auch, dass der Kreml selbst den Gashahn zudreht.
Deutschland sitzt in der Falle, denn nicht nur Gas, sondern auch Öl, Steinkohle und selbst Uran kommen aus dem Einflussbereich von Wladimir Putin. Die energiepolitische Abhängigkeit erhitzt die Gemüter: Kann die deutsche Wirtschaft einen Ausstieg verkraften? Steigen die Energiepreise ins Uferlose? Sollte der Kohleausstieg verschoben, neue Gasfelder erschlossen und alte AKWs weiterbetrieben werden? Beschleunigt die Debatte die nötige Energiewende oder droht eher ein Rückschlag? Fragen über Fragen, über die wir heute in #ÜberLeben mit Viviane Raddatz und Felix Schmidt aus dem Klimateam des WWF reden.
Taxonomie – Fundraising für Atom und Gas
„Supergau für den Klimaschutz“, „Greenwashing“, „Das grenzt an Wahnsinn“: Das mediale Echo auf den Vorschlag der EU-Kommission war verheerend. Die möchte nämlich künftig Geld für Atomkraftwerke und Gaskraftwerke als „nachhaltig“ einstufen. Für viele ist das offenbar eher ein Vorschlag aus Schilda.
Doch zu den Fakten: Hintergrund der Debatte ist, dass die EU dafür sorgen will, dass künftig mehr Geld in umweltfreundliche Projekte fließt. Die Frage ist allerdings: Was ist wirklich umweltfreundlich? Damit es Investoren künftig leichter haben, möchte die EU eine Art „Ökosiegel für Finanzprodukte“ schaffen. Wenn das funktionieren soll, muss man sich allerdings auf ein System einigen, das die Kriterien für solche nachhaltigen Projekte festlegt, die so genannte Taxonomie.
Und wie so oft liegt der Teufel mal wieder im Detail. Um ein wenig Licht in das Dunkel der europäischen Finanzpolitik zu bringen, sprechen wir heute mit unserem WWF-Mann für knifflige Finanzthemen, Matthias Kopp, über die Hintergründe und die Bedeutung der Auseinandersetzung.
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Eingefroren – Expedition ins arktische Eis
Ein Jahr lang im Eis – das fasst eine der größten Arktisexpeditionen in wenigen Worten zusammen. 24 Stunden Dunkelheit, 24 Stunden Sonne, Kälte, Begegnungen mit Eisbären – das war für ein Jahr Normalität für die vielen Forscher:innen, die sich auf der Polarstern einfrieren ließen und mit dem Eis mitdrifteten.
Die tausenden Datensätze, die sie gesammelt haben, sind längst noch nicht vollständig ausgewertet, aber einige Erkenntnisse und Einblicke stechen schon jetzt hervor. Zum Beispiel, wie weit das Eis im arktischen Sommer bereits zurückweicht. Weiter und schneller, als selbst viele drastische Szenarien vorausgesagt haben.
Die Klimakrise hat die Arktis längst erreicht – mit weitreichenden Folgen für den Rest der Welt. Wir sprechen in dieser Folge mit Prof. Markus Rex, der die große MOSAiC-Expedition geleitet hat, über seine Erlebnisse in der Arktis und seine Schlussfolgerungen daraus für Politik und Wirtschaft.
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Klimaneutralität – Auf dem Weg zur grünen Null
Klimaneutralität bis 2045 – das hat Deutschland sich als Ziel gesetzt. Ambitioniert. Aber machbar, wie auch Bernhard Pötter sagt. Der Journalist hat ein Buch zum Thema geschrieben, „Die Grüne Null“: „Wir wissen, wie es geht, wir haben die Techniken und wir haben das Geld“, sagt er. Es sei vor allem eine Management-Aufgabe, jetzt schnell an allen Schrauben gleichzeitig zu drehen.
Was das konkret bedeutet, wie die Chancen unter einer „Ampel“-Regierung dafür stehen und was wir von der Klimakonferenz in Glasgow erwarten können, darüber sprechen wir in dieser Folge des WWF Podcasts „ÜberLeben“.
Klimakrise vor der Haustür - Mit Naturgewalten leben lernen
Gewaltige Brände am Mittelmeer. Sturzfluten in Deutschland. Die Klimakrise kommt nicht nur näher, sie ist bei uns vor der Haustür angekommen. Das zeigt nicht nur, wie wichtig es ist, die Erderhitzung zu begrenzen. Sondern auch, uns anzupassen – an die Folgen, die nicht mehr vermeidbar sind. „Die Natur ist keine Kulisse, sie ist unser Lebensraum“, sagt Beate Ratter, aktueller Gast in der aktuellen Episode von #ÜberLeben. Beate Ratter ist Professorin für Geografie an der Uni Hamburg und dem Helmholtz Zentrum Hereon in Geesthacht – und Expertin für das Thema Klimaanpassung.
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Streit ums Klima - Zwischen Hysterie und Gleichgültigkeit
Verharmlosen wir, wenn wir vom "KlimaWANDEL" sprechen? Oder übertreiben wir, wenn wir von der "KlimaKRISE" schreiben? Die Wahl der Wörter hat großen Einfluss darauf, wie wir wahrgenommen werden. Egal ob Wandel oder Krise – neutral zu kommunizieren geht quasi nicht, überall schwingen die eigenen Sichtweisen mit. Und im Netz? Dominieren oftmals die extremen Meinungen, moderate Stimmen schweigen. Darum geht es auch in der Forschung zur Klimakommunikation.
Wir sprechen mit Michael Brüggemann über das Thema. Er ist Professor für Kommunikationswissenschaft, insbes. Klima- und Wissenschaftskommunikation und Projektleiter im Exzellenzcluster Climate, Climate Change and Society (CLICCS) der Uni Hamburg.
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Heiß! Kalt! Nass!
In Kanada und Südeuropa klettern die Temperaturen aktuell auf fast 50 Grad, selbst Finnland meldet einen neuen Hitzerekord. In Deutschland folgte auf die erste Hitzewelle direkt die Abkühlung mit Starkregen und Hagel. Wetterextreme, wohin man auch blickt. Sie kommen nicht von ungefähr: Die Klimakrise sorgt dafür, dass solche Extreme häufiger werden. Warum das so ist und welche Rolle ein „eiernder“ Jetstream dabei spielt, darüber sprechen wir heute mit Özden Terli. Er ist Meteorologe und Wetter-Moderator. Er sagt: Wir driften auf eine Zerstörung hin, die es in sich hat. Aber auch: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – denn noch können wir etwas tun, um die Erderhitzung zu begrenzen.
Car(e)free durch die Stadt?
Städte und Klimaschutz – derzeit ist das noch ein zwiespältiges Verhältnis. Denn Städte sind weltweit für rund 70 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Heißt aber auch: Sie sind ein wichtiger Hebel, um die Klimakrise einzudämmen und damit gleichzeitig lebenswerter zu werden. Aber wie geht das? Wie wird eine Stadt klimafit – etwa Berlin? Darüber sprechen wir im #ÜberLeben Podcast mit Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in Berlin. Sie sagt: Die radikalste Forderung ist nicht immer der radikalste Klimaschutz.
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Fieber - Wie uns die Klimakrise krank macht
Die Klimakrise ist nicht nur der Eisbär, dem das Eis unter den Pfoten schmilzt. Sie ist der Hitzetag, der in Europa die Krankenhäuser füllt. Sie ist der Blütenstaub, der schon im Januar Allergien auslöst. Sie ist das West-Nil-Virus, das sich ausbreitet – auch zu uns. Die Erderhitzung wirkt sich unmittelbar auf unsere Gesundheit aus.
Wir sprechen mit der Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann und der Wissenschaftsjournalistin Katja Trippel, die ein Buch zum Thema geschrieben haben: „Überhitzt – die Folgen des Klimawandels für unsere Gesundheit“.
Nach Trump die Sintflut? Wie Biden Klimaschutz in den USA wieder auf Kurs bringt
Vier Jahre lang saß mit Donald Trump ein Mann im Weißen Haus, der die Klimakrise verharmlost bis geleugnet hat. Entsprechend sah seine Politik aus: Es gab wenig Geld für Umweltschutz, stattdessen Förderung für die Fossilen. Doch mit dem neuen Präsident Joe Biden hat auch der Klimaschutz in den USA wieder Fahrt aufgenommen. Schon im ersten Monat seiner Amtszeit hat er Amerika zurück ins Pariser Klimaabkommen und ein umfangreiches Klimapaket auf den Weg gebracht.
Wir sprechen mit Miranda Schreurs über den Wandel in der US-Klimapolitik. Sie ist Professorin für Umwelt- und Klimapolitik an der TU München und war u.a. Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen. Als US-Amerikanerin, die nun schon lange in Deutschland lebt, kennt sie sowohl die amerikanische als auch die europäische Sicht auf Fragen zum Klimaschutz.
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Fukushima - zehn Jahre nach der nuklearen Katastrophe
Fukushima: Ein Ortsname, der sich eingebrannt hat. Ähnlich wie bei 9/11, dem Wahlsieg Donald Trumps oder dem Tod von Lady Di erinnert sich so ziemlich jeder, wo er zum Zeitpunkt des Ereignisses gewesen ist. Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass ein Erdbeben, ein Tsunami und die dadurch verursachte Atomkatastrophe die Welt nicht nur in Japan nachhaltig veränderte. Einer, der sich auch noch sehr genau daran erinnern kann, wo er im März 2011 war, ist beim ÜberLeben Podcast zu Gast: Felix Matthes. Er ist Wirtschaftswissenschaftler am Öko-Institut und Spezialist in energiepolitischen Fragen. In dieser Funktion berät er nicht nur die Bundesregierung – wie zuletzt als Mitglied der sogenannten Kohlekommission, sondern er zeichnet auch verantwortlich für diverse WWF-Studien und Positionspapiere zu klima- und energiepolitischen Fragestellungen. Felix Matthes war 2011 in Tokio als 250 Kilometer weiter südlich die Reaktoren in Fukushima außer Kontrolle gerieten. Wir reden mit ihm über Energiepolitik in Japan, die Zukunft der Kernenergie und den Stand der Energiewende in Deutschland.
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Jedes Zehntel-Grad zählt - das Paris-Abkommen und der lange Weg zum internationalen Klimaschutz
Der Klimaschutz ist eine Schnecke. Seit 1992 steht jedes Jahr ein internationaler Klimagipfel an, doch geholfen hat das nur wenig: Der Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre steigt Jahr für Jahr auf ein neues Rekordhoch. Zuletzt waren es 410 ppm, ein Niveau so hoch wie zuletzt vor drei Millionen Jahren.
Vor fünf Jahren einigten sich die Staaten immerhin auf das so genannte Paris Abkommen. Dessen Ziel ist es, die Erderhitzung auf „deutlich unter zwei Grad“ zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, den Anstieg möglichst bei maximal 1,5 Grad zu stoppen. Ob es sich hierbei um einen frommen Wunsch handelt oder ob das Ziel wirklich noch erreichbar ist, darüber reden wir heute im ÜberLeben-Podcast mit Kristin Reissig und Juliette de Grandpre. Sie waren schon bei diversen COPs, - den Konferenzen der Vertragsstaaten wie es im Jargon der Klimadiplomaten heißt - dabei und widmen sich beim WWF der internationalen Klimapolitik.
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Der Winter naht… oder auch nicht
Anne Thoma spricht in dieser ÜberLeben-Ausgabe übers Wetter und zwar mit einem, der sich mit dem Thema auskennt. Özden Terli, Wettermoderator beim ZDF. Er verspricht erstmal keine weiße Weihnacht und beklagt, dass Wetterprognosen immer häufiger auch Vorhersagen von Katastrophen sind. Er erläutert, wie das Klima das Wetter beeinflusst und warnt vor dem „eiernden“ Jetstream, der für noch mehr Extremwetter sorgen könnte.
Der Meteorologe kritisiert eine schlafmützigen Klimaschutz, der zu einer immer höheren Konzentration der Treihausgase in der Atmosphäre geführt habe. Özden Terli liefert keinen wirklich optimistischen Ausblick, doch er setzt auf einen „erweiterten Selbsterhaltungstrieb“, der vielleicht doch noch den Weg aus der Klimakrise weisen könnte.
Zwei Grad sind zwei Grad zu viel
Im 21. Jahrhundert aufzuwachsen bedeutet jeden Tag mit neuen Klimakatastrophen konfrontiert zu sein. Eine zerrüttete Welt ist es, die Konsumgier vor Umwelt- und Naturschutz setzt. Kein Wunder, dass mehr und mehr junge Leute auf die Straße gehen und protestieren: "Das was ihr mit unserer Welt von morgen macht, ist nicht mehr akzeptabel!" Heute beim ÜberLeben Podcast sprechen wir mit Lilith Diringer und Simon Lange über den 2°Campus und Klimaschutz für Einsteiger. Beide fanden ihren persönlichen Weg in den Klima- und Umweltschutz schon früh in der Jugend. Ein wichtiger Connector dafür war unter anderem der WWF 2°Campus. Was genau das ist und wie ihr da draußen daran teilnehmen könnt, erfahrt ihr im Podcast: Wie ist der Weg als jugendliche Person rein in die Welt des Klimaschutzes? Mit welchen Gefühlen blickt die Generation, die seit Monaten zu tausenden auf die Straße ziehen auf die aktuellen Entwicklungen der Weltpolitik?
Weitere Infos zum 2°Campus